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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 52

1900 - Leipzig : Hirt
52 Aus der Kulturgeschichte des salischeu und hohenstaufischen Zeitalters^ Muster wurden ihnen vorgezeichnet, und mit seltener Geschicklichkeit wuten sie Verzierungen, menschliche Gestalten, Tiere aller Art mit kunstvoller Hand einzulegen. Erhalten sind von diesen Arbeiten nur sehr wenige Stcke. Die Frauen muten auch von der Heilkunst etwas verstehen. Die Wartung und Pflege der Verwundeten war in die Hnde der Frauen gegeben. Denn es war schwierig, nach einem einsam gelegenen Schlosse einen Arzt zu holen, und bis derselbe eintraf, mute man selbst bei ge-fhrlichen Krankheiten mit Hausmitteln auszukommen suchen. Die Jungfrau mute also manches lernen, um ihren sptern Beruf als Hausfrau, als Gutsherrin oder Frstin in jeder Hinsicht ausfllen zu knnen. Landgrfin Elisabeth von Thringen. Zu den anmutigsten Gestalten der mittelalterlichen Frauenwelt gehrt die heilige Elisabeth, Landgrfin von Thringen. Sie war eine Tochter des Knigs von Ungarn, im Jahre 1207 zu Preburg geboren. Kaum vier Jahre alt, wurde sie in einer silbernen Wiege aus Ungarn nach der Wart-brg gebracht, um mit dem Erbprinzen Ludwig von Thringen, der ihr als zuknftiger Gemahl bestimmt war, erzogen zu werden. Im Alter von vier-zehn Jahren wurde sie Ludwigs Gemahlin, zugleich Landgrfin von Thringen; denn der Vater ihres Gemahls, Landgraf Hermann, jener hochherzige Freund und Gnner der ritterlichen Snger, war inzwischen gestorben. Whrend Landgraf Ludwig durch Tapferkeit, Gerechtigkeitsliebe und Ergebenheit gegen Kaiser und Reich sich auszeichnete, bte Elisabeth im Hause die Werke inniger Gottes- und Menschenliebe. Tglich speiste sie auf der Wartburg die Armen, grndete zwei Krankenhuser, das eine auf der Wartburg, das andere in Eisenach. Als Kaiser Friedrich Ii. zu seinem Kreuzzuge rstete, sollte Land-graf Ludwig als Feldoberster das Heer der Kreuzfahrer aus Mitteldeutschland anfhren. Ehe das Heer Italien verlie, erlag der Landgraf einem Fieber. Sein Bruder Heinrich, mit dem Beinamen Raspe, d. h. der Rauhe, ri nun die Regierung des Landes an sich und vertrieb die Witwe samt ihren Kindern zur Winterszeit von der Wartburg. Nun irrte die Mutter der Armen, selbst notleidend, in Eisenach umher, bis sie in einer Abtei Aufnahme und Schutz fand. (Fig. 82.) Als die thringischen Kreuzfahrer die Leiche des Landgrafen nach Deutsch-laud brachten, kam eine Ausshnung zwischen Elisabeth und Heinrich Raspe zu stnde. Heinrich sicherte die Rechte ihrer Kinder und trat ihr die Stadt Marburg in Hessen mit ihrem Gebiete ab. Dahin zog sie mit ihren Kindern, errichtete ein Kraukenhaus und fhrte ein gottgeweihtes, durch rastlose, thtige Nchstenliebe ausgezeichnetes Leben, bis ein frher Tod sie im 24. Jahre ihres Alters abberief. Wegen ihres Wandels int Dienste Gottes und der
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