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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 58

1900 - Leipzig : Hirt
58 Kaiser aus verschiedenen Husern. Die Not spterer Zeiten hat bewiesen, was das Reich an Rudolf von Habsburg besa. Er war ein klarer Kopf und ein khner Degen, ein Staats-mann und ein Feldherr zugleich; er war arbeitsam im kleinen wie im groen, aufmerksam aus das Einzelne und doch nicht kleinlich; unter dem (Sturm der Ereignisse verlor er die bersicht der das Ganze nie. Vom einfachen Grafen rasch zu wunderbarer Macht erhoben, blieb ihm der Stolz der Empor-kmmlinge fern. Auf der Hhe der Macht berhob er sich nicht; er blieb der einfache Mann wie vorher; deshalb hat sich sein Bild dem deutschen Volke tief eingeprgt. In seiner uern Erscheinung war er ein groer, starker Mann; sein Haupt war klein, sein Antlitz bleich. Auf seinem Grabsteine im Dome zu Speier sieht man seine Figur eingemeielt; an der Vorderseite des Straburger Mnsters steht sein Reiterstandbild. Adolf von Nassau. Schon ruhte Rudolf 10 Monate im Grabe, als die Fürsten dem Reiche einen neuen König gaben. Zwar hatte Albrecht, der einzige berlebende Sohn Rudolfs, nach Sitte und Herkommen die meiste Anwartschaft auf den erledigten Thron. Aber die sieben Wahlfrsten whlten nicht den mchtigen Herzog von sterreich, sondern den tapfern Grafen Adolf von Nasfan. Frher, als noch die gesamten deutschen Fürsten sich an der Knigswahl beteiligten, wurde meist ein mchtiger Herr gewhlt. Einem Starken wollten sie dienen, um von ihm mit starker Hand beschirmt zu werden. Seitdem aber das Wahl-recht in die Hnde von sieben Fürsten gelegt war, strebten diese danach, einen machtlosen König an die Spitze des Reiches zu stellen, damit sie um so ungehinderter in ihren Erblanden schalten und walten knnten. Adolf war ein ritterlicher Herr. Seine Tapferkeit hatte er in mancher Fehde erprobt. Er besa die krperlichen und geistigen Eigenschaften, die ein deutscher König haben mute; aber es fehlte ihm die Hausmacht, auf die er seine Politik htte sttzen knnen. Das Stammland seiner Familie entspricht etwa dem heutigen Regierungsbezirk Wiesbaden; Kaub am Rhein war seine gewhnliche Residenz. Vor seiner Wahl hat er den Kurfrsten viele Vor-rechte versprechen mssen, besonders eine Reihe von Rheinzllen. Diese Ver-sprechungen htte er nur unter groer Benachteiligung der Städte und des Handels halten knnen. Er zog es vor, sie nicht zu halten und verfeindete sich dadurch mit seinen Whlern. Als er sich nun auch noch mit dem Herzog Albrecht von sterreich entzweite, setzten ihn die nmlichen Fürsten, die ihn frher gewhlt hatten, ab und whlten ihren und feinen Gegner Albrecht zum Könige. Zwischen Adolf und Albrecht muten nun die Waffen entscheiden. In der heutigen bayrischen Rheinpfalz, am Hafenbhl, in der Nhe des Stdtchens Gllheim fand das entscheidende Treffen statt. Adolfs Stern ging unter. An des Knigs Seite kmpfte sein Sohn Ruprecht. Umsonst bat Adolf ihn, sein junges Leben zu schonen;' treu hielt der Sohn neben dem Vater aus. Nach tapferster Gegenwehr siel König Adolf selbst. Bei Gllheim bezeichnet ein Kreuz die Stelle, wo zwei Könige um die Herrschaft stritten.
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