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1. Neue Bilder-Geographie für die Jugend
1819 -
Nürnberg
: Campe
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1. Neue Bilder-Geographie für die Jugend 
- S. 61
1819 -
Nürnberg
: Campe
Frankreich. 61
Champagner, dem Burgunder gehört? Wie viele Teutsche
haben nicht ihr Vermögen in diesen köstlichen Weinen »er#
trunken? — Wo in Frankreich kein Traubenwein wächst, da
macht man Obstwein, wie z. B. in der Normandie.
Bier wird nur wenig gebraut. Dieß ist die Ursache, warum
die französischen Soldaten ihre teutschen Wirthe beständig
um Wein peinigten. Sie verlangten, was sie von Jugend
ans gewohnt waren. — Die Franzosen haben starke Schaf-
zucht, und in den nördlichen Provinzen sind schöne Pferde.
Die Gebirge liefern ihnen zwar kein Gold, aber doch Eisen,
Quecksilber, Marmor und Flintenfteine.
„.Sind die Franzosen im Feldbau und in ihren Fabriken
auch so träge oder so ungeschickt wie die Portugiesen und
Spanier? Kaufen sie auch mehr von den Fremden als sie
an dieselben verkaufen?" Ach nein, die Franzosen sind ein
steißiges, erfinderisches und gewerbsames Volk. Üeberall ist
ihr Land sorgsam angebaut, wo es eines Anbaues fähig ist,
und in ihren Fabriken herrscht ein Leben, eine Thätigkeit,
ein Flors, von dem ihr keine Vorstellung habet. Die schön-
sten, geschmackvollsten Seidenzeuge, eure Levantine, euer
Tastet, eure schönen seidenen Tücher und Bänder werden
größtentheils in Frankreich gewebt. Wegen ihrer frischen
Farben, ihrer Festigkeit und Reinheit, zieht man sie allen an-
dern Fabrikaten vor. Die Franzosen wirken auch Gold-
und Silberstost, prächtige kunstreiche Tapeten, Tressen, sei-
dene Strümpfe, Battist, Spitzen, Kammertuch, auch eine
Menge Wollen - und Baumwollenzeuge, in welchen letzteren
cs ihnen aber die Engländer^zuvor thun. — Und wie viele
andere Modewaaren verfertigen und verkaufen nicht die Fran-
zosen? Beziehen wir nicht von ihnen noch ausserdem köst-
liche Branntweine und Weinessig, den sie distilliren? —
Auch die französischen Fischer sind nicht so faul wie die spa-