1819 -
Nürnberg
: Campe
- Autor: Jerrer, Georg Ludwig
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Oesterreich. »5r
größere Riesengebirge giebt es aber, wie ihr bald hören wer-
det, in Tyrol. — Auch in Kärnthen gräbt man Eisen und
Blei in Menge, wie in Steyermark; nächstdem weiß man
die ungeheuern Waldungen gut zu benutzen. Den Kärnther
Stahl gebrauchen die Engländer, wie den ftcyerischen, zu
ihren feinsten Arbeiten. Doch ist in diesem Land nicht alles
Berg und Wald, es giebt auch fruchtbare und gut angebau-
te Ebenen.'
Klagenfurt, die Hauptstadt, südwestlich von Grätz,
hat 9000 Einwohner, und ist ganz hübsch gebaut; auch sind
da mancherlei Fabriken. Die Umgebungen werden durch
mehrere mahlerische Schlösser verschönert. — Oestlich von
Klagenfurt ist Bleiberg mit einem Bleibergwerk, worin
beständig tausend Menschen arbeiten, und das jährlich 54,000
Zentner Blei liefert.
Den Strich Landes zwischen Kärnthen und dem venetia-
nischen Meerbusen nennt man das Friaul. Hier verlieren
sich die Gebirge; das Klima wird milder und lieblicher; der
Boden trägt Wein und die schönsten Früchte. Es liegen da
die Grafschaften Görz und Gradiska.
Görz, die vornehmste Stadt, westlich von Laibach ist
wohlgebaut, hat 12,000 Einwohner, Leder- und Seiden-
fabriken.
e. Triest mit seinem Gebiete.
Trieft, am adriatischcn Meere, der Sitz des zweiten
Gouvernements des Königreichs Jllyrien. Es ist eine der
wichtigsten See - und Handelsstädte. Sie besteht aus zwei
Theilen, der Alt- und Neustadt. Die Altstadt ist nicht schön;
sie liegt auf dem Abhange eines Berges, und hat enge und
krumme Gassen; desto angenehmer und regelmäßiger ist aber
die Neustadt mit ihren breiten Straßen an dem Fuße des