1819 -
Nürnberg
: Campe
- Autor: Jerrer, Georg Ludwig
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
546
Europa.
in ihren Sommertagen desto wärmer, und das Gras wächst
dann mit einer außerordentlichen Schnelligkeit.
Was ich euch hier von den schwedischen Lappen erzählt
habe, das gilt auch von den norwegischen und russischen..
In ganz schwedisch Lappland leben nicht mehr als sieben
bis acht tausend.
u. No r w e g e n.
Reift man von Schweden aus westlich über das hohe§
mit ewigem Schnee bedeckte Sevegebirgc, so kommt
,nan nach Norwegen, das, wie ihr sehet, auf drei Seiten
von dem Meere umbraust wird. — Seht nur die Menge
Inseln die hier an der Küste liegen, die vielen Meerbusen
die sich tief in das Land ziehen, und dann die Seen und
Flüsse in dem Lande selbst! Da muß es Fische, Krebse
und Austern in Menge geben! — Merkt euch unter den
vielen Flüssen vorzüglich den Glommen und Dram-
men. Unter den Gebirgen aber, außer dem Sevegebirge,
hier oben das Nordcap, das nördlichste Vorgebirge in
ganz Europa, wo die längste Nacht zehn Wochen lang ist,,
und der längste Tag auch zehn Wochen. — Husch, wie kalt
mag es in dem nördlichen Theile von Norwegen seyn ! Im
südlichen Theile sind aber die Winter ziemlich leidlich, und
die längste Nacht ist nur achtzehn Stunden lang.
Norwegen ist übrigens, wie Schweden, reich an Waldun-
gen, Silber, Kupfer, Eisen; aber arm an Vieh und Ge-
treide» Die Norweger verkaufen eine ungeheure Menge
Bretter, Balken und andere Holzwaaren an die Ausländer;
auch Glas, Pottasche, Eisen, ferner Fische, Fischthran rc.,
-und lassen sich dagegen Korn, Weihen, Gerste, Zucker, Kaf-