1819 -
Nürnberg
: Campe
- Autor: Jerrer, Georg Ludwig
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
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Asiatisches Rußland.
werden durch diese Bergwerke beschäftiget. Auch an Wachs
und Honig ist Ueberfiuß. Die Bienen schwärmen wild.
Mancher Baschkir hat in den Wäldern 200 Stöcke, und
viele Bauern um ihre Höfe her 25 bis 5o Stöcke. Die
großen Waldungen werden auf mancherlei Art benutzt. Man
zimmert aus dem besonders guten Bauholze tüchtige Barken.
An vielen Orten sind Talgschmclzereien und Lichterziehe-
reien angelegt; auch beschäftiget der Ueberfluß an Thierhäu-
ten sehr viele Gerbereien. Im uralischen Gebirge hausen
Baschkiren, Tschuwaschen, Tschermissen, Wotja-
ken, Permäken, Wogulen, Kosacken. — Die vor-
nehmsten Städte sind:
Orenburg, am Flusse Ural, eine Hauptniederlage für
asiatische und russische Handelswaart.11. Jährlich kommen da
eine Menge Karawanen an, zum Theil mit 50 und 100
Kameelen, vornemlich aus der Bucharei. Die Kirgisen aber
bringen Pferde und Rindshäute, geschlachtete Lämmer, Fell-
waaren und dergleichen. Orenburg ist auch einer der vor-
nehmsten russischen Verbannungsorte, und öfters halten sich
gegen 1000 dieser Unglücklichen hier auf.
Uralsk, am Ural, die Hauptstadt der uralischen Ko-
sacken.
Katharinenburg, nordöstlich von Orenburg, eine re-
gelmäßig gebaute und feste Stadt, der Hauptort des ganzen
uralischen Bergwesens mit einer Vergwerksschule und vielen
andern Anstalten, aber nur 5000 Einwohnern.
Jrbitzk, nordöstlich von Katharinenburg mit einer be-
rühmten stark besuchten Messe.
2. Die westuralischen Lander.
Die westuralischen Länder bestehen aus den ehemaligen
tartarischen Reichen Astrachan und Kasan.