1819 -
Nürnberg
: Campe
- Autor: Jerrer, Georg Ludwig
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
£q8 Mittel-Africa.
3. Ober-Guinea.
Südlich von Senegambien zieht sich Ober-Guinea um
den großen guineischen Meerbusen.
Guinea ist eines der heißesten Länder in Afrkca, doch
wird die Hitze bisweilen durch anhaltende Regen und durch
die frische Seeluft gemäßiget. Auch wird sie durch die
Gleichheit der Tage und Nächte erträglicher gemacht, denn
in der Nähe des Aequators ist das ganze Jahr hindurch
Tag und Nacht gleich, und die Sonne durchglüht nicht wie
in unsern Gegenden im Sommer 16 Stunden lang die Erde.
Es wird dieses fruchtbare Land von einer Menge Flüsse
reichlich gewässert. Es trägt daher zum Theil in Uebersiuß
Getreide, Reis, Hirse, Mais, Maniok, Ananas, Datteln
und mancherlei anderes Obst, Zucker, Pfeffer, Ingber,
Baumwolle. Die Heerden bestehen aus Schafen, Ziegen,
Rindvieh, Schweinen. Man hat auch zahme und wilde
Büffel, Elephanten nebst andern Thieren, und die Flüsse
und Seeküstcn liefern eine Menge Fische. Es fehlt, auch
weder an Gold noch an Silber und Eisen.
Die Einwohner sind Neger und meistens Fctischverchrer;
<ine Schlange, ein Baum, ein Stein ist ihr Gott. Acker-
bau und Kunstsleis herrscht wenig unter ihnen; doch sollen
ffe hier und dort Schulen haben.
Das Innere dieses Landes ist nicht sehr bekannt. Die
Küste hat gute Hafen und ein ruhiges Meer. Man theilt
dieselbe in
1. Die Pfeffcrküste. (Malaghetta)
2. Die Zahnküste.
3. Die Goldküste.
Oie Sklavenküste.