1819 -
Nürnberg
: Campe
- Autor: Jerrer, Georg Ludwig
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Vorgebirge der guten Hoffnung. 4gz
Dbst, mancherlei Südfrüchte; es ist reich an Vieh, beson-
ders Hornvieh, Pferden, Eseln, Zebras; auch hat es Ele-
phanten, Nashörner, Löwen und andere wilde Thiere; die
Gebirge aber enthalten Kupfer, Eisen, Küchensalz.
4. Daö Vorgebirge der guten Hoffnung.
Das Vorgebirge der guten Hoffnung mit einem wcitläuf-
tigen Gebiete, das sich bis zum Zo. Grale südlicher Breite
erstreckt, macht die südlichste Spitze von Africa aus. Es
wird bewohnt von den Hottentoten, einem friedlichen, um-
herziehenden Hirtenvölkchen, das theils frei unter Stamme-
häuptern lebt, theils Sklave der europäischen Kolonisten ist.
Auch wilde Räuberhorden giebt es unter den Hotteruoten,
Buschmänner genannt. Sie schweifen umher, und ent-
führen ihren Nachbarn Las' Vieh. Das Land trägt alles,
was das benachbarte Kaffernland bringt, besonders viel Ge-
treide, Südfrüchte und köstlichen Wein, der unter dem Na-
men Kap wein, weltberühmt ist, und nach allen Gegenden
verführt wird. Auch wachsen am Vorgebirge der guten Hoff-
nung treffliche Küchengewächse, und Vieh und Geflügel ist
in Uebersiuß vorhanden. Das Land wird von einer hohen
Bergkette von Norden nach Süden durchzogen, die ihre
Arme nach allen Seiten ausbreitet.
Die jetzigen Besitzer des Kaps sind die Engländer, ehe-
mals waren es die Holländer. Es ist diese Niederlassung,
als Erfrischungsort für die Ostindienfahrer, von großer Wich-
tigkeit. Die einzige Stadt in derselben hat keinen Namen;
sle heißt schlechtweg
Die Kapstadt, mit ig,noo Einwohnern, einem Hafen,
Schiffswerften und starken Festungswerken.
Nicht weit von der Kapstadt ist Constantia, berühmt
durch den besten Kapwein der dort wächst.