1819 -
Nürnberg
: Campe
- Autor: Jerrer, Georg Ludwig
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Boo Süb-Afnca. r
5. Die süd-africanischen Inseln.
Die größte unter den süd-afrikanischen Inseln, und eine
der größten in der Welt ist
Madagascar, auf der Ostseite von Africa im indi-
schen Meere, durch den Kanal von Mosambique von dem
festen Lande getrennt. Sie ist beinah sechsmal so groß, als
das Königreich Barern, und hat einen eben so fruchtbaren
Boden. Ein großes Gebirge durchzieht es der Länge nach,
und eine Menge Flüsse, die in demselben entspringen, lassen
es nicht an Wasser fehlen. Die vornehmsten Producte sind
Reis, Mais, Wein, Zucker, Pfeffer, Baumwolle, Indigo,
Rindvieh, Schafe. Die Berge liefern Gold, Silber, Eisen,
Kupfer, Edelsteine. Die Bewohner sind Neger, Mauren und
Malaien. Sie treiben Ackerbau, Viehzucht, Jagd und Fi-
scherei; auch sind sie nicht unerfahren in der Weber- und
Färbekunst; sie verfertigen artige Metallarbeiten und treiben
Handel nach dem festen Lande und den benachbarten Inseln.
Von den Europäern sind schon mehrmals Versuche gemacht
worden, sich auf Madagascar fest zu setzen und das Land zu
unterjochen; alle ihre Besatzungen sind aber erschlagen und
ausgerottet worden.
Antongil, eine gute Bay, auf der Ostseite der Insel.
St. Maria, eine schöne Insel ebendaselbst; und
Foulepoint, ein Vorgebirge nicht weit davon, verdie-
nen angemerkt zu werden.
Die comorrischen Inseln, nordwestlich von Ma-
dagascar, sind von Arabern und Negern bewohnt, die Land-
bau haben. Der Boden ist fruchtbar. Die vornehmste un-
ter diesen Inseln ist H i n z u a m, der Sitz eines arabischen
Fürsten.