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1. Bd. 2 - S. 252

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
252 Sechster Zeitraum. die Gefangennchmung aller Ritter in England, Schottland, Teutschland und Italien; die Könige von Spanien und Un- garn wurden von ihm durch Bullen aufgefordert, dem erst- gebohrnen Sohne der Kirche in ihren Landern nachzuahmen. Philipp ließ im Jahre 1310 50 Ritter verbrennen, welche zwar auf der Folter die gewünschten Geständnisse gethan, dieselben aber bereuet und widerrufen, und selbst die zuge- sicherte Begnadigung und die Jahresgehalte zurückgewiesen hatten, die man ihnen versprach, wenn sie bei ihrer ersten Aussage beharren würden. Selbst Molai, der letzte Groß- meister des Ordens, starb den Tod in Flammen, nachdem er feierlich vorher in einer Rede seine Unschuld bestätigt hatte. Ob man nun gleich bereits in jenen Zeiten mehrere der ge- mordeten Ritter als Märtyrer der Wahrheit betrachtete; so ward doch der Orden am 22 Mai 1312 vom Papste auf- gehoben. Die Güter desselben kamen größtentheils in die Hände der Johanniter, die man von dem Antheile an der Verfolgung und Ausrottung des Tempelherrnordens nicht ganz freisprechen kann, wenn gleich die gewaltsame Ver- nichtung dieses Ordens nach ihren letzten Ursachen, und nach der Schuld, welche einzelne Ritter desselben getra- gen haben mögen, selbst nach den erst neuerlich darüber an- gestellten Untersuchungen, bis jetzt nech nicht völlig aufge- klart -worden ist. Aus der milden Stiftung eines Teutschen in Jerusalem zur Verpflegung armer und kranker teutscher Pilger, welche besonders, wahrend der Belagerung von Acre, durch bremische und lübeckische Kaufleute an Umfang und Zweck- mäßigkeit gewann und das Marien Hospital zu Jerusa- lem besaß, ward, noch wahrend dieser Belagerung, im Jahre 1.190 vom Herzoge Friedrich von Schwaben der dritte geistliche Ritterorden, der te u tsch e Ord en gebildet. Neben der Verpflegung der Armen und Kranken übernahmen die dazu getretenen Ritter die Verpflichtung, in Palästina gegen die Ungläubigen zu kämpfen, ein Entschluß, zu welchem die Eifersucht der teutschen Ritter auf die Johanniter und Tempelherren mitwirkte, welche nur selten teutsche Ritter in
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