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1. Bd. 2 - S. 308

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
308 Sechster Zeitraum. habt werden konnte, wie über das nähere Böhmen. Es wechselten daher von 1025 bis gegen das Ende des drei- zehnten Jahrhunderts Herzoge und Titularkönige in Polen mit einander ab, so wie das Kriegsglück der Teutschen und der Polen in ihren beständig erneuerten Kämpfen wechselte. Boleslav starb kurz nach angenommener Königswürde (1025). Mit ihm sank die polnische Macht auf lange Zeit. Sein Sohn Micceslav führte zwar den königlichen Titel fort, und verdrängte seine Brüder von der Mitregiernng deö Reiches; besiegt aber von dem teutschen Könige Kon rad 2 mußte er sich mit Polen und dem herzoglichen Titel begnügen. Die Lausitz ging für Polen verloren. — Da Mieceslav, seiner Rohheit wegen, von seiner Gemahlin Ri- chenza, aus dem Ottonischen Kaiserhause, verlassen worden war, welche ihren Sohn Kasimir nach Teutschland mit- genommen hatte; so ward Polen, nach Mieceslav Tode (1034), durch Anarchie zerrüttet, und der Herzog Bretis- lav von Böhmen verbreitete sich siegreich und verheerend über Polen. Wahrend dieser Stürme ging, nach dem Wun- sche der Polen, der nach Teutschland mit seiner Mutter ge- siüchtete Kasimir, unterstützt von dem Kaiser Heinrich 3, nach Polen, vertrieb die Böhmen, zahlte an Teutschland den festgesetzten Tribut von 500 Mark, und regierte als Herzog bis 1058. Sein Sohn Boleslav 2 nahm, während der Unruhen in Teutschland unter Heinrichs 4 Re- gierung, von neuem den königlichen Titel an, wahr- scheinlich mit Zustimmung des Papstes Gregor 7. 2lls er aber den Bischoff Stanislaus von Cracau, der ihn mit der Kirchendisciplin belegt hatte, am Altare der Kirche zu Cra- cau tödtete (1079); so ward der König von Gregor 7 in den Bann gethan, und über Polen das Jnterdict ausge- sprochen. Boleslav floh mit seinem Sohne Mieceslav nach Ungarn und starb 1081, ohne Polen wieder gesehen zu ha- den. Sein Bruder W la di slav übernahm die Regierung, doch ohne den königlichen Titel. Er mußte mit den Böh- men kämpfen und sich zu einem Tribute an Böhmen ver- stehen, weil der Kaiser (1086) den Herzog von Böhmen
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