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1. Bd. 3 - S. 167

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Frankreich. 167 Mahlung des Königs Hcinnch von Navarra, eines Bour- bons, mit Margaretha, der Schwester des Königs Karl (18 Aug. 1572), ein scheinbar friedliches Einverstandniß beider Partheien für die Zukunft ein; allein die furchtbaren Mordscenen in der Bartholomäusnacht (24 Aug. 1572) zerstörten alle kaum gefaßte Hoffnungen der Ausgleichung. Bor dieser Grauelthat im jüngern Europa hatte man die Hugenotten von Seiten des Hofes durch zuvorkommende Freundlichkeit sicher gemacht. Diese Nacht, und die Er- mordungen darauf in den einzelnen Provinzen, kosteten dem braven Eoligny und 60,000 Hugenotten das Leben. Wah- rend das übrige Europa mit Schaudern die Kunde von die- sen Schrecknissen, erfuhr, feierte der Papst Gregor 13 und der König Philipp 2 deshalb öffentliche Dankfeste. — Kaum war aber der Bürgerkrieg nach dieser Frevel- that von neuem (1573) ausgebrochen, als Karl 9 (30 Mai 1574) aus Gram über Ereignisse starb, die seine Schwache nicht verhütet hatte, und sein Bruder, Hein- rich 3, der kein volles Jahr König von Polen gewe- sen war, dieses Land heimlich verließ, um von dem erle- digten Throne Frankreichs Besitz zu nehmen (1574 —1589). -—Doch auch Heinrich war nicht der Mann, der den wilden Sturm de^Zeit beschwören konnte. Statt sich über beide Partheien zu erheben, schwankte er zwischen bei- den. Er bewilligte in einem Frieden, den ihm die Noth zu schließen befahl (1576), den siegreichen Hugenotten größere Rechte, erbitterte aber dadurch die heilige Ligue der Katholiken so sehr, daß er sich in der Verlegenheit für ihr Haupt erklärte, da doch eigentlich das mächtige Haus der Guiscn die Seele derselben war. Zweimal ward (1z77 und 1579) der innere Krieg zwischen beiden Partheien erneuert, bis der Tod des einzigen noch lebenden Bruders des Königs, des Herzogs Franz von Anjou (1584), den innern Verhältnissen eine neue Richtung gab. Denn nun hatte das Haus Bourbon in Navarra, das die Hu- genotten begünstigte, die nächste Aussicht zum Throne, die ihm die Guisen, selbst lüstern nach der Thronfolge, ent-
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