1. Bd. 3
- S. 309
1824 -
Frankfurt a. M. Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
und Dänemark, den nordischen Krieg gegen Kar! 12,
doch zunächst mit sächsischen, nicht mit polnischen Truppen,
weil ihm der polnische Reichstag die Unterstützung verwei-
gerte. Der Kampf selbst ward für Polen und für A u g u st 2
unglücklich geführt. Karl 12 drang, nach der Schlacht bei,
Narva, in Polen vor, besetzte (25 Mai 1702) Warschau,
schlug Augusts Truppen (19 Jnly) bei Clissow, und zog
01 Aug.) in Cracau ein. Er bewirkte Augusts Absetzung
und die Wahl (12 July 1704) des Woywoden von Posen,
Stanislaus Lesczinsky, zum Könige, welchen selbst
August im Frieden zu Altranstädt (24 Sept. 1706)
als König von Polen anerkennen mußte, zu einer Zeit, wo
Karl 12 siegreich in Sachsen stand.
Doch Stanislaus behauptete sich blos durch Karls
Schutz auf dem polnischen Throne, und nach der unglückli-
chen Schlacht bei Pultawa (July 1709) hob August den
Frieden von Altranstädt ans, kehrte nach Polen zurück, und
erneuerte mit sächsischen Truppen den Krieg gegen Schwe-
den bis zu den Friedenspräliminarien mit dieser Macht nach
Karls 12 Tode (1720), denen erst im Jahre 1732 der
förmliche Abschluß des Friedens folgte. Augusts Streben
nach unbeschrankter Souverainetät war durch das Partheien-
gewühl während des nordischen Krieges gelahmt worden,
und selbst die Dissidenten wurden durch jesuitische Kabalen,
als heimliche Anhänger des protestantischen Schwedens, in
Polen hart bedrückt.
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A u g u st 3.
Nach Augusts 2 Tode (1 Febr. 1733) regte sich, unter-
stützt von Frankreich, (denn Ludwig 15 war der Schwieger-
sohn des verdrängten Stanislaus geworden,) die Parthei
des Stanislaus Lesczinsky von neuem; auch nahm
ihn Danzig willig auf. Oestreich und Rußland aber unter-
stützten die Ansprüche des Churfürsten von Sachsen,
der als August 3 den Thron bestieg, dessen Heere in Ver-