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1. Bd. 3
- S. 354
1824 -
Frankfurt a. M. Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
354
Siebenter Zeitraum.
zur Regierung unfähig. Hart und drückend war diese Re-
gierung im Innern; zugleich verlor das Reich wahrend der-
selben ihre Greuzprovinzen an Rußland unter Peter l, und
an die Pforte unter Achmed 3. Selbst Thamasp, ein
Sohn seines entthronten Vorgängers, behauptete sich gegen
ihn in einigen Städten des Landes. Da erhoben die Afga-
nen den Bruderssohn des Mahmud, den A schra f, (1725)
auf den Thron, der seine Erhebung mit der Ermordung
seines Vorgängers und vieler mächtiger Afgancn bezeichnete.
Besiegt von dem rohen Hordcnanführer Kuli Khan, der
in die Dienste des Thamasp getreten war, endigte die
Herrschaft der Afganen über Persien mit dem Wegzüge des
besiegten Aschraf im Jahre 1730, nachdem er durch Plün-
derungen und Ermordungen sein Andenken in dem verlasse-
nen Lande gebrandmarkt hatte.
Doch nur auf kurze Zeit bestieg Thamasp, aus dem
Hause So fi, (1730) den erledigten Thron. Denn alle
Auszeichnungen, durch welche Thamasp feinen Feldherrn
Kuli Khan belohnte, vermochten nicht den Unersättlichen
zu befriedigen. Kuli Khan ließ den Schah (1732) ver-
haften, um im Namen des jungen Ab das 3, des Sohnes
des Gefangenen, unumschränkt zu regieren. Er besiegte
die Türken, und nöthigte sie zur Herausgabe von Georgien,
Armenien und Aderbidschan; selbst die russische Kaiserin
Anna verzichtete damals auf alle von Peter 1 gemachte
Eroberungen an Persien. Nach dem Tode des jungen Ab-
das (1736) ward der gefangene Vater desselben vergessen,
und Kuli Khan bestieg als Schah Nadir den usurpirten
Thron.
Mit ihm gewann das persische Reich eine neue Hal-
tung und Kraft. Er war Despot; die Einfachheit seines
frühern Lebens bewahrte ihn aber wenigstens vor den ent-
nervenden Sitten des Serails. Er brachte Candahar an
Persien zurück. Mit einem Heere von mehr als hundert-
tausend Mann warf er sich auf das hin do sta ni sehe
Reich des Großmogols Muhamed. Nach der
Schlacht bei Karual wollte der besiegte Kaiser selbst mit