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1. Bd. 1 - S. 20

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
20 Einleitung. hatte? Vergebens sucht man in der ganzen alten Welt nach einem Bartholomaus Diaz, Magellan, Cook und Alexander Humboldt; vergebens fragt man bis ins siebenzehnte und achtzehnte Jahrhundert nach Erd- kunde und Staaten künde im Sinne unsrer Zeit; vergebens nach den Segnungen der B u ch d r u cke r e i, und nach einem Kolonialsysieme jenseits des Oceans! Gewiß, die nächstverflosscnen Jahrhunderte gehören uns naher an,- als die Zeiten des Cyrus, des macedonischen Alerallders und des römischen Augusts. Wenn das töd- tcnde Einerlei der alten asiatischen Despoticen, wenn die ekelhafte Einförmigkeit der Satrapen - und Serailsrcgierun- gen uns ermüdet; wenn uns die Einkörperuug der ganzen alten kultivirten Welt in das politische Ungeheuer des rö- mischen Reichs mit Mißmuth erfüllt; wenn uns der Sturz des römischen Staats, unter dem Andränge der kräftigen aber ungebildeten teutschen Horden, an die Vergänglichkeit aller Erdengröße erinnert; so sehen wir in den teutschen Wäldern ein Volk sich bilden, das langer auf der großen Schaubühne der Geschichte stehen bleibt, als irgend ein anderes; das, bei allen Mangeln seiner Verfassung, an wahrer Bildung hinter keinem gleichzeitigen Volke steht; das Wissenschaften und Künste in seiner Mitte mit reiner Liebe und zarter Sorgfalt pstegt; und das selbst von seinen Mißgriffen früher geneset, als viele seiner Nachbarn. Fürwahr, der Teutsche darf mit Recht auf das Volk stolz seyn, dessen Namen er tragt. Ohne dieses Volk, das die alte Welt ans dem Gleichgewichte rüttelte, und Roms Legionen in dem Teutoburger Walde vernichtete, gäbe es eine andere Weltgeschichte — und eine andere Kultur auf der Erde. Sein ernsthafter bedachtsamer Gang ist ein sicherer Gang zum Ziele; kein politischer Sturm kann seine Kraft ganz zerstören, und seine Selbst- ständigkeit, seinen Einfluß auf die Bildung und den Fort- schritt der Menschheit vernichten! Nur Namen und For- men wechseln; der Geist selbst bleibt ewig jung und kräftig!
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