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1. Bd. 1 - S. 68

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Erster Zeitraum. bestanden schon zweitausend Jahre vor Christus in China mehrere kleinere Reiche und Staaten; allein ihre durch Schriften beglaubigte Geschichte *) beginnt nicht lange vor- dem Anfange der christlichen Zeitrechnung. So wie überall die kleinern Gesellschaften allmahlig in größere übergingen, bis sich aus mehrern einzelnen kleinen Staaten ein gemein- schaftlicher großer Staatskörper ründete; so scheinen auch hier, nach mannigfaltigen innern Erschütterungen, allmahlig die frühern kleinen gesellschaftlichen Vereine zu dem riesen- haften Ganzen verschmolzen zu seyn, unter welchem das jüngere China vor uns stehet. Das buchtlose stürmische Meer, das China umgiebt, sein glücklicher und reicher Bo- den, und die unfruchtbaren Steppen, an die es nach Nor- den grenzt, mußten die hier einwandernden Stamme, welche wahrscheinlich vorher dem großen mongolischen Steppenlande angehörten, bald zu bleibenden Wohnsitzen und zum An- baue des Bodens führen. Alles deutet hier auf frühzeitige Entwickelung, namentlich auf Thätigkeit im Gewerbewesen, auf eine eigenthümliche, nicht fremdher entlehnte Kultur und Verfassung, so wie auf einen frühen Anbau der Künste *) See- matsien, der erste chinesische Geschichtsschreiber, lebte ungefähr 100 Jahre vor Christus. Er schildert einen Zeitraum von mehr als goo Jahren; doch ist er nicht von ausgeschmück- ten Sagen frei. Seit seiner Zeit ist die chinesische Geschichte fast ununterbrochen und ausführlich, unter der Leitung der Regierung bis auf die neuesten Zeiten fortgesetzt worden. — Sind die in derselben erhaltenen Nachrichten gegründet; so ward das Kaiscrthum China durch Tschingwang (mit dem Beinamen : S ch i h o a n g t i — der Erhabene —) aus der Vereinigung der frühern kleinern Reiche in diesen Gegenden 250 Jahre vor Christus gebildet. Er ließ die ältern chine- sischen Schriften, welche die Geschichte seiner Regicrungsvor- fahren enthielten, verbrennen, bis auf die, welche vom Acker- baue, von der Arzneikunde und der Baukunst handelten, weil seine glanzvolle und drückende Regierung mit den einfachen Sitten seiner Vorfahren zu sehr kontrastirte. — Bald nach sei- nem Tode kam die Regierung (207 I. v. C. —220 nach C.) an die Dynastie Han, und, nach langen innern Unruhen und Zerstückelungen des Landes, im Jahre 617 nach C. an die Fa- milie Tang (bis 907 n. C.). ■
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