1. Bd. 1
- S. 113
1824 -
Leipzig Frankfurt a. M.
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 5 – Tertiärbereich
Syrien.
Us
der Besiegung von dem Cyrus waren sie unter Phraor-
te s (um 656 v. C.) der medisehen Herrschaft unter-
worfen^
24.
Syrien.
Zwischen den fruchtbaren und kultivirten Babylon und
den am Mittelmcere wohnenden Phöniciern und H e -
braern lag Syrien in der Mitte, ein Land, dessen Benen-
nung, wie schon bei der Einleitung zur babylonischen und
assyrischen Geschichte erinnert ward, in altern und spätern
Zeiten sehr willkührlich war. Am sichersten beschrankt man
Syrien in diesem ältesten Zeitraume auf das Land zwischen
dem Euphrate, dem Libanus, den nördlichen Gebirgen Vor-
derasiens und der arabischen Wüste, welche in den südli»
chen wasserarmen Gegenden Syriens, mit Ausnahme eini-
ger fruchtbaren Puncte (z. B. wo späterhin Palmyra lag),
größtentheils fortgesetzt zu seyn scheint, weshalb dieselben
auch bisweilen zu Arabien gerechnet wurden. — Hier
war schon zweitausend Jahre vor Christo der Sammelplatz
wandernd er Nomaden; denn in diesem Zeitraume war
es, wo Abraham diese Gegenden durchzog. Wenige
Städte, unter denen Damascus bereits im hohen Alter-
thume hervorragte, nächst diesem aber Chalybon (Ha-
leb), Circesium und Thapsacus gab es in diesem Erd-
striche, die nicht zu einem gemeinschaftlichen Reiche verbunden
waren, weil jede Stadt ihren Anführer, oder einen kleinen
König hatte. Als den Haupttheil dieses Landes betrachtete
man das sogenannte Cölesyrien, einen fruchtbaren Erd-
strich, da, wo die phönicische Gebirgskette, die längs dem
Meere hinlauft, sich in zwei Arme, den Libanus und
den Anti libanus, theilt, deren waldige Höhen eines dev
fruchtbarsten Thaler begrenzen. Oft trugen fremde Erobe-
rer ihre Siege in diese Nomadenlander; selbst David, Kö-
nig von Jerusalem, hatte hier Eroberungen gemacht, die
aber bereits unter dem Salomo wieder verloren gingen,
als ein ehemaliger Sklave, Re so n, in Damascus ein
Pöliy Woltgeschlchre l. 4te Aufl. 8