1809 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Regionen (OPAC): Sachsen, Herzogtum Warschau
Von 1127 —1247. 67
wordene», Meißens trachtete, für sich !zu gewinnen, ging er
zu demselben nach Italien. Er fand aber bald, daß er
sich in seinen Wünschen täuschte, und eilte heimlich, um
der Gefahr zu entgehen, die ihm persönlich in der Nähe
des Kaisers drohte, nach Meißen zurück. Er erwartete,
indem er Leipzig, Meißen und Camburg mit Truppen be-
setzte, den Angriff der kaiserlichen Truppen, starb aber noch
vor ihrer Ankunft, (21 Iun. 1195*) in einem Dorfe auf
dem Wege von Freiberg nach Meißen an dem Gifte, das ihm
einer seiner bisherigen Vertrauten, Hugold, (wahrscheinlich
auf Heinrichs 6 Veranlaffung) in Freiberg beigebracht hatte.
Er ward im Kloster Altenzelle beigesetzt, und hinterließ blos
eine Tochter. Auch seine Gemahlin starb bald darauf an
dem erhaltenen Gifte, und die Markgrafschaft Meißen
ward nun pon den Truppen des Kaisers, der den
teutschen Bergbau (auch in Minden) als ein kai-
serliches Regale betrachtete, besetzt. Albrechts Bru-
der, Dietrich, der, nach einigen Nachrichten, zu der Zeit,
als sein Bruder starb, in Palästina gewesen, nach Andern
aber erst im Jahre 1197 dahin gereiser seyn soll, und gegen
den Kaiser im Jahre 1196 seine Rechte auf Meißen nur
nicht geltend zu »nachen wagte, gewann erst durch den Tod
des Kaisers (Sept. 1197) die Aussicht aus den brüderli-
chen Nachlaß, und gelangte auch, mit Unterstützung semes
Schwiegervaters und der Bürger von Freidera, welche die
a Hohenstaufische Besatzung (1198) aus ihrer Stadt vertrieben,
zum wirklichen Besitze derselben.
*) vgl. Adelung.'s Direktorium, S- yy.
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