1809 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Regionen (OPAC): Sachsen, Herzogtum Warschau
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Von 1347—1422. 97
hielt, (als der ältere Sohn — geb. 1240) Thüringen
und die sächsische Pfalz; Dietrich (geb. 1242) bekam
daö Osterland (das Land zwischen der Saale, Elster und
Mulde), und regierte dasselbe von Landsberg aus, von
welcher Burg er auch den Namen eines Markgrafen
von Landsberg führte*). Der Vater behielt für sich
die Markgrasschasten Meißen und Nieder lau sitz.
Bald aber zeigten sich die nachtheiligen Wirkungen die«
ftr Theilung, von welchen der rauhe Charakter des Land«
grafen Albrechts und sein Betragen gegen seinen Vater, ge«
gen seinen Bruder und gegen seine drei Söhne, die er mit
seiner ersten Gemahlin, Margaretha, der Tochter des Kaisers
Friedrichs 2, erzeugt hatte, die Hauptursache war. Al-
brecht, gefesselt von seiner Maitresse, der Kunigunde von
Eisenberg, die ihm einen Sohn Opitz gebahr, wollte,
auf ihren Antrieb, seine Gemahlin Margaretha auf der
Wartburg (24 Iun. 1270) ermorden lassen. Der gedun«
*) Die Vurg Land Sb erg wurde von Dietrich, dem
Sohne Konrads des Großen, erbaut. — Nach der
Sitte des Mittelalters trug man öfters den persönlichen Tftel
eines Fürsten auf seine Ländereien über, und so nannten sich
itzt Dietrich und sein Sohn Friedrich der Stammlee
Markgrafen von Landsberg, obgleich eine
eigene und selbstständige Mark Landsberg nie ge-
stiftet worden til Wohl aber gehörten zu den Besitzungen
dieser Markarafen mehrere von ihren Vorfahren bereits
acquirirte Familien - Ländereien, die in frühern Jei re n
Bestaàhelie einer wahrscheinlich unter den Kümpfen des
rillten Jahrhunderts ausgelöseten nordrhüringischcn Mark
(vergl. S. 28 so gewesen waren. — I Gtli. Ho rn, um-
ständlicher Bericht von dem alten osterländir
sch e n M a r k ö r a st h u m Landst> erg, Dresden und Lpz.
1725 4. ,
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