1809 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Regionen (OPAC): Sachsen, Herzogtum Warschau
140 Zweite Periode.
den. Albrecht legte in seinen neueroberten Landern
Burgwarten an, um die besiegten Wenden in der Un-
terwürfigkeit zu erhalten. So waren, wahrscheinlich schon
zu Albrechts Zeiten, Wittenberg, Zahna, Elster-
münde, Wiesen bürg, Dobin und Coßewitz (Kos-
wig)'solche Burgwarten, in deren Umgebung aber erst
in der Folge Städte und Dörfer angelegt wurden. Be,
reits Albrecht suchte durch teutsche Kolonisten aus den
Niederlanden*) diese Gegenden zu bevölkern und des-
ser anzubauen, und die Spuren der Einwanderung die-
ser Kolonisten haben sich nicht allein in der Benennung
eines ganzen Distrlcts des Wittenbergischen Kreises, dem
Fläming, sondern auch in dem, den niederländischen
Oerrern analogen, Namen vieler dort von den Kolonisten
angelegten Städte (Kemberg, Brück, Niemegk
u. s. w. ) erhalten **).
Als nun Albrechts zweiter Sohn, Bernhard, wel-
cher seinem Vater 1170 in den Anhaltischen Familieniän,
•) Helmold Chron. Slavorum, 1. I, c. 88: Adelbertus
Ursus — deficientibus sensim Slavis, misit Traiectum
et ad loca Rheno contigua et insuper ad eos, qui ha-
bitant iuxta Oceanum et patiebantur vim maris, vide-
licet Hollandos, Seelandos, Flandros, et adduxit ex
eis populum magnum nimis et habitare eos fecit in
urbibus et oppidis Slavorum.
-»*) Ooch gehorte damals noch nicht alles, was spclterhin zum
Wittenbcegischen Krcife geschlagen wurde, zu Albrechts und
Bernhards Besitzungen: denn Pretzsch ivar Besitzunf des
Hochstists Meitzen; Gommcrn und Elbenau gehor,
tcn dcm Turggrafen uon Magdcburg; Barby batte
feir.c eiancn Vesttzer, und Brena gehdrte der Wettin-
schcn Oynasie.