1809 -
Leipzig
: Hinrichs
- Autor: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Regionen (OPAC): Sachsen, Herzogtum Warschau
196 Dcitte Periode.
Moritz, dem ihigen Regenten kn der Albertlnischen Linke,
(der sich gleich nach seinem Regierungsantritte von dem
schmalkaldischm Bunde trennte) über eine zu Wurzen
vom Churfürsten einseitig ausgeschriebene Türkensteuer aus,
da doch Wurzen, so wie das ganze Di'skhum Meißen, seit
der Theilung von 1485 unter dem gemeinschaftlichen Schutze
beider Linien stand. Die Heere beider Fürsten standen um
weit Wurzen bereits einander sehr nahe, als der Landgraf
von Hessen zu Grimma zwischen beiden (10 Apr. 1542)
am zweiten Ostertage einen Vergleich vermittelte, worauf,
die Truppen zu ihren Osterfladen heimkehrten, weshalb diese
Bewaffnung der Fladenkrieg genannt wurde.
Eine ernsthaftere Gestalt erhielt dagegen die Rüstung
des Kaisers, nachdem er im Zahre 1544 mit Frankreich
Friede gcschlcsseu hatte; auch soll er schon damals mit dem
Herzoge Moritz im geheimen Einverständnisse gestanden
haben. Der Papst unterstützte den Kaiser mit Gelde, und
Karl lies; ein beträchtliches Heer in Ztalien, in den Nie.
derlandcn und in Spanien, anwerben; auch antwortete er
auf die Anfrage der protestantischen Stände (Zun. 1546),
wem diese Rüstungen gälten, unverhohlen, daß er
gegen ungehorsame Stände die kaiserlichen Rechte gel»
tend machen würde. Die Mitglieder des schmalkaidischen
Bundes verloren indeß viele Zeit mit Zusammenkünften und
Deliberatlonen, bevor ste (15 Zul. 1546) kn einem Mani»
feste sich sowohl über den Zweck der kaiserlichen Rüstung,
als auch über ihre Absichten erklärten. Sie rückten mit
einen) Heere von 100,000 Mann, unter Schärtlkns
Anführung, gegen die Donau, wo ihnen eine ungleich schwä-
chere kaiserliche Armee gegenüber stand; aber die Uneinigkeit