Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 21

1900 - Leipzig : Hirt
Geschichte der Griechen und Macedoner. 21 Den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele und an eine Be-lohnung oder Bestrafung nach dem Tode haben die Griechen bewahrt. Nach dem Tode gelangt die Seele in die Unterwelt. An den Pforten derselben liegt der dreikpfige Hund Cerberus. Die Seelen der Abgestorbenen, die Manen oder Schatten genannt werden, fhrt Charon der den dunklen Flu Styx, der sich neunmal um die Unterwelt windet. Dann kommen sie vor die drei Richter der Unterwelt, die sie entweder dem Elysium, dem Orte der Seligen, oder dem Tartarus, dem Orte der Verworfenen, zuweisen. Das Elysium ist vom Lethe, dem Strome der Vergessenheit, umflossen. Aus ihm trinken die Seelen der Ge-rechten und vergessen dadurch alles Leid, das sie auf der Welt erlitten. Den Tartarus durchflieen drei Strme, Acheron, der Jammerstrom, Kokytos, der Klagestrom, und Pyriphlegethon, der Feuerstrom. Die Strafen des Tartarus dauern ewig. Die Danaiden, die ihre Gatten ermordeten, mssen hier unablssig Wasser in ein bodenloses Fa schpfen. Sisyphos, der die Plne der Götter verriet, wlzt einen Ungeheuern Stein einen Berg hinauf; sobald er oben angelangt ist, rollt der Stein sofort wieder in die Tiefe, und die vergebliche, mhevolle Arbeit beginnt von neuem. Tantalus, der die Geheimnisse der Götter den Menschen ausplauderte, wird von Durst und Hunger und Todesfurcht gepeinigt. Das reinste Wasser um-fliet ihn, aber es entflieht, sobald er trinken will; das schnste Obst hngt der seinem Haupte, aber sobald der Hungernde danach greift, wird es in die Hhe entrckt. Ein schwerer Felsblock hngt der ihm und droht jeden Augenblick, ihn zu zerschmettern. Gottesdienst. Ursprnglich hatten die Griechen keine Tempel, sie verehrten die Götter unter Bumen, an Quellen, in Hhlen und auf Bergen. Dort stellten sie die Gtterbilder auf und opferten vor ihnen. Spter baute man Tempel und Altre. Die ersten Tempel waren klein; denn in ihnen versammelte sich nicht die andchtige Menge zum Gebet, wie in unsern Kirchen, sondern sie waren nur Opfersttten. Vor dem Gtterbilde stand der Altar, auf den die Opfergaben niedergelegt wurden. An den Wnden hingen die Weihegeschenke, Kriegstrophen, die siegreiche Heerfhrer dort aufzuhngen pflegten. Die Opfer bestanden in Frchten des Feldes und in Tieren; sogar Menschenopfer wurden den Gttern dargebracht. König Agamemnon wollte seine Tochter Iphigenie opfern, um gnstigen Wind fr die Fahrt nach Troja zu erlangen. Die Tieropfer waren hufig und zahlreich. Die alten Sagen be-richten von Hekatomben, Opfern von hundert Tieren. Mit dem Blute der geopferten Tiere wurde die Umgebung des Opferaltars bespritzt, die Eingeweide verbrannte man zu Ehren der Götter, das Fleisch wurde von der Menge verzehrt. Der Altar, auf dem die blutigen Opfer dargebracht wurden, stand
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer