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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 26

1900 - Leipzig : Hirt
26 Geschichte der Griechen und Macedoner. Tapferkeit und hchster Ausdauer verteidigten die Trojaner die Mauern und Trme ihrer Vaterstadt. Da griffen die Griechen zur List. Odysseus, der listenreiche König von Jthaka, einer Insel des Jonischen Meeres, riet, ein groes, hlzernes Pferd zu bauen. In das Innere desselben sollten sich die tapfersten Helden verstecken, die Flotte mute sich mit der brigen Mannschaft nach einer Insel zurckziehen. Im Lager sollte alles berflssige verbrannt werden, damit die Trojaner, wenn sie dies von ihren Stadttrmen aus gewahrten, glauben sollten, die Griechen wren in die Heimat abgezogen. Den aus der Stadt kommenden Trojanern sollte ein verschmitzter Mann sich als Flchtling der Griechen ausgeben, die Abfahrt derselben in die Heimat besttigen, das zurck-gelassene Pferd als Geschenk fr die Gttin Pallas erklären und den Trojanern 'raten, dasselbe in die Stadt zu ziehen; dann wrde, einem Orakelspruche gem, die Kriegsgttin ihnen huldreich sein; denn die Griechen wrden wiederkehren, um mit neuen Streitkrften das Glck des Kampfes noch ein-mal zu versuchen. Der Rat des Odysseus wurde befolgt. In drei Tagen stand das hlzerne Pferd fertig da. In seinem Innern verbargen sich die tapfersten Helden. Die Flotte segelte ab. Die Trojaner eilten aus der Stadt, die sie seit zehn Jahren nicht mehr verlassen hatten. Staunend standen sie vor dem Rosse und wuten nicht, was es bedeuten sollte. Da trat der trojanische Priester Laokoou hinzu und warnte sie, der griechischen List zu trauen. Ich frchte die Griechen," sagte er, und doppelt frchte ich sie, wenn sie Geschenke bringen." Mit diesen Worten stie er seinen wuchtigen Speer in des Rosses Lenden, so da im Innern die Waffen der verborgenen Helden erklangen. Der Betrug wre offenbar geworden, wenn nicht eine neue List die Aufmerksamkeit der Trojaner abgelenkt htte. Hirten schleppten einen Jngling herbei, der die Hnde aus den Rcken gebunden hatte. Dieser erzhlte den erstaunten Trojanern die Mre, die er von Odyssens gelernt hatte. Kaum hatte er geendet, als aus dem Meere zwei Schlangen ans Land kanten, den Laokoon und dessen Shne umstrickten und tteten. Nun glaubten die Trojaner den Worten des griechischen Betrgers und achteten nicht aus die Warnung des sichtlich bestraften Laokoon. Sie zogen das Pferd in ihre Stadt und berlieen sich bis in die Nacht einer lauten Siegesfreude. Aber als sie im tiefen Schlafe lagen, ffneten die griechischen Helden die geheime Thr des hlzernen Tieres, gaben durch eine auflodernde Flamme der Flotte ein Zeichen und machten in unehrlichem Kampfe die Trojaner nieder. Die brigen Scharen kamen zu Schiffe heran, und im letzten Verzweiflungskampfe wurde Troja von den Griechen zerstrt. König Priamus selbst und sein ganzes Volk wurde eine Beute des Todes; die trojanischen Frauen und Jungfrauen folgten den Siegern als Sklavinnen nach Griechenland. Nur neas rettete sich aus den Trmmern der brennenden Stadt, irrte flchtig umher, bis er nach Italien kam, wo er ein neues Reich grndete. Das Siegesfest von Schiller bezeichnet kurz und treffend die Stimmung der Griechen und Trojanerinnen nach der Zerstrung der Stadt. (Fig. 29.) Schicksale des Agamemnon und des Gdysseus. Agamemnon kehrte mit der Seherin Kassandra, der Tochter des Priamus, nach Hause
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