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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 29

1900 - Leipzig : Hirt
Die Spartaner. 29 b) Lykurg. Die herrschenden Dorer gerieten durch ihre Uneinigkeit unter sich in Gefahr, von der viel zahlreicheren eingeborenen Bevlkerung berwunden zu werden. Diese Gefahr erkannte zuerst Lykurg, der um das Jahr 800 v. Chr. lebte. Ihm gelang es, die Einigung unter seinen Stammesgenossen wieder herbeizufhren und durch treffliche Gesetze den Staat zu befestigen. Seine Thtigkeit war eine doppelte. Zunchst gab er den Dorern eine neue Verfassung. Vor seiner Zeit wurde der spartanische Staat von zwei Knigen regiert. Diese Einrichtung lie er bestehen. Den beiden Knigen trat eine Versammlung von 28 Mitgliedern zur Seite, die mindestens 60 Jahre alt sein muten. Diese Versammlung hie der Rat der Alten oder die Gerusia. Ferner beteiligte sich an der Gesetzgebung die Versammlung des Volkes. Jeder freie Brger, der das 30. Lebensjahr zurckgelegt hatte, durfte an derselben teilnehmen. Die Gerusia beriet die Gesetze und legte ihre Beschlsse der Volks-Versammlung zur Entscheidung vor. Die Mitglieder der Volksversamm-lung gaben ihr Urteil ab durch einfaches Ja oder Nein; Reden wurden nicht gehalten. Lykurg gab auch neue Bestimmungen der Erziehung und Lebens-weise der Spartaner. Er fhrte eisernes Geld ein. Dadurch wollte er die Begierde nach Reichtum bei seinen Mitbrgern unterdrcken und den Handelsverkehr mit dem Auslande verhindern, damit die Spartaner ein-fach und gengsam blieben. Vom siebenten Lebensjahre an wurden die Knaben ihren Eltern ge-nommen und in einer Staatsanstalt gemeinschaftlich erzogen. Die Er-ziehung war sehr streng. Die Kinder wurden gewhnt, Hunger und Klte zu ertragen. Sie schliefen auf hartem Schilf, welches sie sich selbst an den Ufern des Eurotas holen muten. Krperliche bungen, Turnen und Kriegsspiele waren ihre tglichen Beschftigungen. In Gegenwart lterer Leute schwiegen sie. Auch machten sie sofort Platz, wenn ein lterer Mann sich setzen wollte. Sie wurden angeleitet, sich so kurz wie mglich auszudrcken; man nennt daher noch heute eine kurze, treffende Antwort eine lakonische. Auch die Mdchen genossen eine ffentliche Erziehung. Diese erstreckte sich ebenso wie bei den Knaben vor-wiegend auf krperliche bungen. Die Bildung des Geistes wurde in Sparta vernachlssigt. Schwchliche Kinder wurden im Gebirge aus-gesetzt. Das Leibgericht der Spartaner war die sogenannte schwarze Suppe. Sie bestand aus einer Brhe von Schweinefleisch, Blut, Essig und Salz. Auerdem a man Wildbret, Brot, Kse, Feigen. Auch der Wein fehlte nicht auf ihren Tischen. Die Männer speisten gemeinschaftlich in Staats-emstalten.
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