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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 74

1900 - Leipzig : Hirt
74 Geschichte der Rmer. Es ist ein merkwrdiges Zusammentreffen, da in die Regierung des ersten rmischen Kaisers die Geburt Christi fllt, und da zugleich unter der Regierung des nmlichen Kaisers aus der Varusschlacht dasjenige Volk als Sieger hervorgeht, das berufen werden sollte, Haupttrger des Christentums und der christlichen Bildung und Gesittung zu werden. Persnlichkeit des Augustus. Augustus war ein einfacher Mann. Brot, Feigen und einige kleine Fische waren seine gewhnliche Nahrung. Seine tgliche Kleidung war von seinen Tchtern gewebt. Gern stand er jedem zu Diensten. Ein Soldat bedurfte seiner als Zeugen in einer gerichtlichen Verhandlung. Augustus sagte, er werde einen andern schicken, er selbst habe keine Zeit. Der Soldat erwiderte: Als du meiner Hilfe bedurftest, habe ich keinen andern geschickt, ich selbst habe fr dich gekmpft." Augustus trat ohne weitere Weigerung als Zeuge fr den Soldaten auf. Wohlfahrtseinrichtungen. Ungeheure Vermchtnisse flssen ihm zu; innerhalb 20 Jahren wurden dem Kaiser der 300 Millionen Mark nach unserm Gelde vermacht. Einen groen Teil dieses Geldes verwandte er fr Wohlthtigkeitseinrichtungen. Er legte groe Wasserleitungen an; die Brger Roms konnten unentgeltlich in 170 staatlichen Badeanstalten baden. (Fig. 38 u. 50.) Geld und Brot teilte er mit freigebiger Hand aus. Erleichterung des Handelsverkehrs. Im ganzen Reiche fhrte er einheitliches Ma und Gewicht ein. Er entzog den Stdten das Recht, Mnzen aus edlem Metall zu prgen; das Mnzrecht wurde kaiserliches Recht; dadurch kam eine einheitliche Mnze von einem Ende des Reiches bis zum andern in Umlauf. Christus fragte die Juden: Wessen ist das Bild und die Umschrift?" Sie antworteten: Des Kaisers." Noch im althochdeutschen Hildebrandsliede werden Goldmnzen Kaiserringe, d. i. Kaisermnzen, genannt. Reichsverwaltung. Alle Formen der Republik lie Augustus bestehen, das Konsulat, die Ceusur, die Priestermter. Aber alle obrigkeit-liehen mter lie er sich selbst bertragen. Senat und Volk wetteiferten, ihn mit Ehren zu berhufen. Sie waren der Brgerkriege und der Parteiherrschaft mde. Sogar gttliche Ehren wurden ihm erwiesen. Gegen die unterworfenen Völker zeigte er groe Milde. Die Besiegten behielten ihre Religion, ihre Sprache, ihre Gerichtsbarkeit. Sie wurden nicht Unterthanen, sondern Bundesgenossen genannt. Auch ihre Könige behielten sie. Diese Könige waren Lehensmnner des Reiches. Ihre Shne muten sie nach Rom zur Erziehung schicken. Nur mit Genehmigung des Kaisers durften diese den erledigten Thron ihrer Vter besteigen. Das Testament eines Knigs bedurfte der kaiserlichen Be-sttignng. Sobald aber unterworfene Völker sich emprten, verloren sie
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