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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 98

1900 - Leipzig : Hirt
98 Rmer und Germanen bis zur Zeit Karls des Groen. semer ganzen Familie, mit seiner ganzen Habe in die Dienftbarkeit des Siegers. Städte und Drfer kannten sie nicht. Einsam und abgesondert siedelten ste sich an, wo ein Quell, eine Au, ein Gehlz dazu einlud. Mauer-steme und Ziegel waren ihnen unbekannt; ihre Htten bestanden aus rohem Geblk. Auch unterirdische Hhlen gruben sie aus, in denen sie die Feld-srchte und ihre sonstige Habe bargen, und in denen sie selbst während des Winters wohnten. Die allgemeine Tracht war ein Mantel, der mit einer Spange oder mit einem Dorn zusammengehalten wurde. Auch Tierfelle dienten zur Be-kleidung. Die Germanen bten unbeschrnkte Gastfreundschaft. Jeder bewirtete den Gast nach besten Krften. War der Vorrat ausgezehrt, so ging der Wirt mit seinem Gaste ungeladen ins nchste Haus. Dort wurden beide ohne Unterschied mit gleicher Freundlichkeit ausgenommen. Wildes Obst, frisches Wildbret und saure Milch bildeten ihre Haupt-nahruug. Ihr Lieblingsgetrnk, der Met, war ein Gemisch aus Gersten-oder Weizensaft und Honig. Die Anwohner des Rheines kauften schon Wein. Tacitus hat richtig erkannt, da Trunksucht die schwache Seite des Germanen war. Wenn der Germane zu trinken bekommt, sagt er, so viel er begehrt, so unterliegt er leichter durch seine eigene Ausschweifung als durch Waffen-gewalt. Das Volk zerfiel in Freie, Freigelassene und Unfreie. Der Un-freie waltete in eigener Wohnung, am eigenen Herde. Der Herr legte ihm nur, wie einem Lehnsmanne, eine bestimmte Leistung an Getreide, Vieh oder Gewndern auf. Er war kein Sklave im rmischen Sinne des Wortes, der die Niedern Arbeiten fr seinen Herrn zu besorgen hatte. Das thaten Weib und Kinder des Herrn selbst. Der Freigelassene stand nicht viel hher als der Unfreie. Noch immer wechselte man, wie zu Casars Zeiten, alljhrlich die Lndereien. Wie das Leben, so war auch das Begrbnis des Germanen einfach. Wurde die Leiche verbrannt, so wurde des Mannes Rstung, manchmal auch sein Streitro mit verbrannt; wurde sie begraben, so teilte oft das Ro das-selbe Los. der der Grabsttte wlbte sich ein einfacher Rasenhgel. Die grauen. Wichtig fr die Beurteilung eines Zeitalters ist die Stellung, welche die Frau in der Gesellschaft einnimmt. Die alten Deutschen, sagt Tacitus, achteten den Rat ihrer Weiber, sie gehorchten ihrem Ausspruch; denn sie glaubten, da sie die Gabe der Weissagung besen; deshalb walteten Frauen vorzugsweise des Priesteramtes. Die Ausstattung brachte nicht die Frau dem Manne, sondern der Mann der Frau. Seltsam waren die Gegenstnde der Ausstattung: Rinder, ein gezumtes Ro, Schild, Schwert und Gpeer. Die Frau brachte ebenfalls Wafsenstcke dem Manne zu. Die Rinder deuteten an, da der Mann im stnde sei, fr den
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