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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 102

1900 - Leipzig : Hirt
102 wende zusammenfiel, hat Weber in Dreizehnlinden" unvergleichlich schn und in edler Auffassung besungen: Lieblich war die Nacht, die kurze, vor dem Tag der Sonnenwende; Auf der Iburg stumpfem Regel Flackerten die Gpferbrnde. Auf der Iburg stumpfem Regel hatten sich zum Bald erfeste Fromm geschart die Heidenleute, Gaugenossen, fremde (Sfte. Unter Eichen auf dem Rasen Stand der Gxferftein, der graue, Neben ihm mit blut'gem Messer Eine riesenhafte Fraue: Swanahild, die greife Drude, Ihres priesteramts zu walten, (Erzgegrtet; weies Linnen Flo um sie in reichen Falten. Werinhard, der freie Bauer, Nahm den Stahl aus ihren Hnden; Fulko, Schmied von Bodinkthorpe, Whlte fchrend in den Brnden. Und im breiten Knpferkeffel Auf des Herdes glhen Kohlen Brodelte mit Lauch und Mistel Das geweihte Gpferfohlen: Freies Tier des freien Waldes, Das den Hals vor Pflug und Wagen Nie gebeugt, und dessen Rcken Linen Reiter nie getragen. Ehrfurchtsvoll und stumm im Kreise Stand die Menge; nur ein Flstern, Nur ein Schauern in den Bumen, Und der Flamme Sprhn und Knistern. Dreimal dann mit nackten Fen Schritt die Priesterfrau, die hohe, Um den Herd, und Segen sprechend Warf sie Krner in die Lohe. Und mit Donars Hammerzeichen Spendend Heil und Kraft dem Sude, Das Gesicht zum Nord gewendet, Traurig ernst begann die Drude: Naht in (Ehrfurcht, naht in Andacht, Und was unhold, bleibe ferne! Unfre Zeugen sind die Götter, Stummer Wald und stille Sterne! Fern fei jeder Ungezwagte! Wollt ihr opfern, wollt ihr beten, Reiner Hand und reines Herzens Sollt ihr vor die Ew'gen treten! Balders Sterbetag zu feiern, Sind wir an den Stein gekommen, Ihm, dem Frmmsten, nachzutrauern, Wohl geziemt es allen Frommen. Seit ihn fchlug fein blinder Bruder, Ist des Tages Glanz verblichen, Gtterfriede, Menfchenfriede Aus der dunklen Welt gewichen. Ahnt ihr, was der groe Vater Seinem vielbeweinten Toten, Seinem Sohn ins (Dhr geflstert, Als die Scheiter ihn umlohten? , es waren hohe Worte, Hoffnungsreiche, holde Laute, Lichte Auferstehungsworte, Die er trstend ihm vertraute: Seiner Wiederkehr Geheimnis Aus dem Reich der Nimmersatten, Wo in nebeldstern Schluchten Traurig gehrt die bleichen Schatten. Wann? Der Wala selbst verborgen Blieb der groe Tag der Shne; Zeit und Stunde kennt nur einer, Er, der alte Himmelshne. Er nur wei es, wann im Kampfe Untergehn die hohen Götter, Wann im Sturm vom Zeitenbaume Wehn die herbstlich gelben Bltter; Wann auf fe'uerfarbnen Rossen Muspels Shne nordwrts rennen, Um mit ungeheurer Lohe Erd' und Himmel zu verbrennen, Um uralte Schuld zu rchen, Da im Frhlingsmorgenhauche Jung und grn aus Wasserwogen Eine neue Erde tauche, Rings bewohnt von stillen Menschen, Die mit Morgentau sich nhren; Dann, so spricht die weife Wala, Dann wird Balder wiederkehren.
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