1825 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13, ISCED 5 – Tertiärbereich
Geographie. 17
Sem bevölkerte das östliche Hochland,1) Elana
(Persien), Assur (Assyrien), das Stammland der
Hebräer, von dem Abraham auszog. Die Semi-
ten sind daher die Günstlinge des Jehovah und
der Elohim: sie wohnen in der glücklichen Mitte
der Länder, zwischen dem kalten Norden und
dem heifsen Süden; bei ihnen war das Paradies,
und ihnen ist es verliehen, als Herren der Erde
zu herrschen über ihre Brüder, und besonders
zu beschränken und aus ihren Wohnsitzen zu ver-
drängen die Nachkommen des Cham. Daher
war auch die Gränze zwischen den Semiten und
Chamiten schwankend; und die Länder zwischen
dem arabischen Busen und dem Euphrat wurden
bald dem einen, bald dem andern Stamme zu-
getheilt (Genes. 5, v. 11. u. 22, v. 7. u. 28. 29.).
Man würde wahrscheinlich einen vierten Erd-
theil in dieser Geographie finden, wenn nicht
Phönicienund Palästina westwärts vom Meere an-
gespült würden. — Abraham indefs und seine
Vorfahren haben diese Geographie (im 10. Cap.
der Genesis) wohl nicht gehabt; sondern'ein Län-
derbild, wie es etwa der Bewohner Persiens sich
schaffen mag: und aus dieser ältesten Erdkunde
haben sich uns noch kaum zu enträthselnde Bruch-
stücke in den ersten Capiteln der Genesis erhal-
ten, welche Capitel nicht in Palästina entstanden,
sondern wahrscheinlich von den Juden äus dem
östlichen Stammlande mitgebracht sind.
Nach der mythischen Weltansicht der alten
Inder3 wovon sich in den Puranas noch bedeu-
tende Bruchstücke erhalten haben, ist die Erde
eine erhabene vom Ocean umgebene Fläche, die
von einem Kreisgebirge umschlossen wird, das 1
1) Wahrscheinlich haben Q\£3, das Zeichen, der
Name, D’j;, dort, der Himmel, den
gemeinschaftlichen Stammbegriff des Hoben:
wie auch ein gleichlautendes arabisches Wort
noch bestimmt die Bedeutung Hochsein hat.
Br. Handb. d. alten Gesch. B