1825 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13, ISCED 5 – Tertiärbereich
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Chronologie.
bis nuf Julius Cäsar keines der alten Völker un-
ser Sonnenjahr zur bürgerlichen Jahrrechnung;
jedes hatte sein eignes, mehr oder minder mit
dem wahren Jahre übereinstimmendes. Und als
man in den letzten Jahrhunderten vor Christo an-
fing, von irgend einer Epoche aus die Jahre zu
zahlen, so hatte auch jedes Volk seine eigne
Epoche; ja, in kleinen benachbarten Bezirken
waren oft Jahrformen und Epochen ganz verschie-
den. Zwar entstehen hieraus für die alte Ge-
schichte Schwürigkeiten, welche die neuere bei
einer fast allgemein in Europa angenommenen
Jahrform und Epoche nicht kennt; allein eben
dadurch erhält sie ein höheres Recht auf den Na-
men einer Wissenschaft, den Manche der Ge-
schichte überhaupt haben versagen wollen.
«
Jahrform, Monate und Epochen der
Aegypter.
Die Aegypter, durch die Reinheit ihrer Luft
zum Beobachten des Himmels eingeladen, und
durch die eigenthümliche Beschaffenheit ihres
Landes auf die Abmessung der Zeit geführt, hat-
ten, ehe sie von den Persern unterjocht wurden
(525 vor Chr.), also am frühesten unter allen
uns bekannten Völkern, ein Sonnenjahr von 365
Tagen. Ob ihre Priester regelmäfsig alle vier
Jahr einen Tag einschalteten, ist nicht klar und
nicht wahrscheinlich. Ihr Jahr fing an mit dem
Aufgange des Hundssternes, Sirius, Thot, am
Ende des Augusts. 1) — In diesem pharaonischen
Jahre, wie man es nennt, folgten die Monate
1) Andere führen an, das ägyptische Jahr habe
erst, während der Neujahrstag alle Tage des
Jahres durchgangen war, 1 nach 1460 Jahren
wieder mit demselben Tage angefangen. Un-
wahrscheinlich. Es war wohl eine unregel-
niäfsige Einschaltung, wie bei den Juden. Er-
schien der Hundsstern noch nicht, fing der Nil