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1. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 54

1825 - Altona : Hammerich
54 Urzustand des Menschengeschlechts. sen und nicht sterben; sie essen also auch von dem Baume des Erkenntnisses, und ihre Augen werden sehend. — Nun ergrimmt der Jehovah, voll Furcht, dafs sie endlich auch von dem Baume des Lebens esseji und unsterblich werden mögten: er jagt sie fort aus dem glücklichen Lande; stellt die Cherubim (Wundergestalten oder Wunder- thiere des Orients) mit blitzenden Schwertern an den Eingang, und verdammt den Mann zur mü- hevollen Arbeit, das Weib zur schmerzhaften Geburt, und beide zum Sterben. — Dichteri- sche Darstellung des Ueberganges von gänzlicher Unthätigkeit zum Nachdenken und zur Arbeit- samkeit^ dem ersten Anfänge der Cultur, mit kindischer Phantasie ausgemahlt, die dem Jeho- vah alle, auch die niedrigsten Leidenschaften des Menschen giebt, und jede Unannehmlichkeit, jeden Schmerz sich nicht anders denken kann, alseine Strafe, die der erzürnte Jehovah für Ue- bertretung seiner Gesetze verhängt. — Jetzt macht sich Adam Kleider (freundlicher Zug der Schaamhaftigkeit), und nun erst fängt er an, den Acker zu bauen. In diesem, also bei den Juden uralten, Geschäfte folgt ihm Kain, sein ältester Sohn; Abel, der jüngere, wird ein Hirt. Neid veranlaßt den ersten Mord; der rüstige Acker- bauer erschlägt den trägeren weichlicheren Hir- ten, wie wohl häufiger Vorkommen mogte, wenn die Heerden des Nomaden dem Feldbauer seinen Acker abweideten: und getrieben von Jehovah, dem Rächer des Ermordeten, den der rohe Mensch in der Stimme seines Gewissens zu hören meint, flieht er nach dem Lande Nod, (d. i. nach dem Lande des Herumschweifens, der Verban- nung), von Eden gegen Morgen. (Und ist wahrscheinlich der ursprüngliche Wohnsitz der jüdischen Stammväter, wo diese Sagen entstan- den, auf der Gränze von Persien und Indien ge- wesen; so liegen ihnen nordostwärts die Step- penländer der Kirgisen, Mongolen und Tataren, wo seit undenklicher Zeit Völkerschwärme noraa-
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