1825 -
Altona
: Hammerich
- Autor: Bredow, Gottfried Gabriel
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13, ISCED 5 – Tertiärbereich
78 Geschichte
verherrlichen, verfafst: doch ist zugleich die Ge-
schichte damaliger Reiche hinein verflochten und
fabelhaft ausgesponnen.
Der Ramajan spielt gröfstentheils in Ujad-
hya. Ujadhya (Aude) ist eins der ältesten Rei-
che Indiens, nach ungefärer Bestimmung 2000
vor Chr. entstanden, beherrscht von der Dyna-
stie der Sonnenkinder (Suraja’s). Von ihrem Ge-
schlechte stammt Doshorotho; sein Sohn ist
Ramo, der menschgewordene Vishnu, dessen
Menschwerdung durch die Klagen veranlagt wird,
welche über die Unthaten des Riesen Ravuna vor
Brahma gelangten. Der Königssohn Ramo wird
durch die Ränke einer Stiefmutter von seinem
Erbe vertrieben, und wandert mit einem seiner
jungem Brüder und seiner geliebten Gemahlin
Sita in den Wald hinaus. Mit Indra’s Waffen
bekriegt und erschlägt er die Riesen, verbindet
sich mit Hanuman, dem weisen und edelsinnigen
Affenfürsten, gewinnt seine ihm geraubte und
schmerzlich ersehnte Gemahlin wieder, schlägt
eine Felsenbrücke nach Lanka (Ceylan), Ravu-
na’s Reiche, hinüber, vernichtet die Gewalt der
Rakscha’s, und herrscht nun gemeinsam mit sei-
nem Stiefbruder in der reichen und prachtvollen
Stadt Ujadhya. 1) — Dies ist der kurze Inhalt
des Ramajan’s, in welchem sich wunderbare
Pracht mit rührender Gefühlszartheit vereinigt,
und dessen erhabner Dichter, Valmiki, in dem
Gedichte selbst als einer der großen Munis oder
Weisen erscheint, die in der Gesellschaft der
Götter leben.
Von Ujadhya soll einer der Suraja’s die Herr-
schaft nach Canodge verlegt haben; zugleich
kam der Dienst des Brahma in Verfall, die An-
betung anderer Götter und Helden in Aufnahme;
Ehrsüchtige Krieger herrschen.
1) Der Anfang des Gedichts übersetzt von Fr.
Schlegel a. O. S. 253 ff.
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