1807 -
Erfurt
: Keyser
- Autor: Nitsch, Paul Friedrich Achat
- Hrsg.: Ernesti, Johann Heinrich Martin
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
ff$ ..Beschreibung des Zustandes
Götterbildern gaben; daher die immerwährend^ 5^
gend A tu welcher sie dieselben abbildeten; daher
Ruhtz,uttd Grille des Gemüths, die Entfern ungal'^
Leidenschaften, von denen sie höchstens nur einen
ken blicken ließen. Eben, so bemühet waren sie al,$
um den Wohlstand und die Sittfamkeit; Alles-,'
eine unregelmäßige Nachlässigkeit, einen Uebehrall
athmete. Alles, was für unanständige Freyheit le
gelten können, entfernten sie gänzlich. Der 8^'
hterzu sind ihre Tänzerinnen :, wie züchtig, mitten
freyen Tanze erscheinen sie nicht.'.Jupiter, beynr ho»?
sten Schmerz in der Geburt Minervens , verdtlst^
nur sein Ge^cht. Apollo soll Zorn und Berachlle
beym Siegen über den Drachen Python ausdrücke^
ohne sein Gesicht weiter zu entstellen, legt der Kürng
den Zorn in die Flügel der Nase, den Schmerz slutdv
Lippen. Die äußerste Traurigkeit der Hekuba E
den Tvd des. Hektor aber, beschreibt nur die Kettn,
rung der. gesenkten Stirne, mit der rechten $?£
Wie stark, und doch wie fein, ohne der - 0®?'!
heit etwas zu benehmen, schildert der Kürrstler s!',
ganze Zieihe von Leidenschaftelt in dem Labkoon f ™ .
stellt er die höchste Beiaubnng zugleich neben der 0^!
heit in den Töchtern der Niobe dar!- Wie zeich^
die Bilder.der Kaiser, ohne monarchischen Stolz, ^
Herrn ; die Bilder der Kaiserinnen, ohne alle erku>
stelte Artigkeit, schöne und kluge Frauen an! 5!!1 ,t
bestätiget sich der große Grundsatz der Alten, daß
Diel mit Wenigem anzeigen müsse. Zu allen dies,
erhabenen Vollkommenheiten aber mußten allerdrns
erst Vollkommenheiten einer niedrigen Art, nälirirw
eine vollkommene Richtigkeit der Zeichnung, schöne, 0/
uane, ffießende und sanfte Umrisse der Körper, D
höchste anatomische Kenntniß, eine genaue Bekann'
schalt mit dem Spiele der Muskeln und der Wim" ^
der Wdeuschgften auf den-Körper, den Künstlern W
Weg bahnen. Und diese Vorkenntnisse.sind auch w*
unentbehrliche Einleitung in das Studium deräutlke "
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