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1796 -
Erfurt
: Keyser
- Autor: Nitsch, Paul Friedrich Achat
- Hrsg.: Ernesti, Johann Heinrich Martin
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Kriegswesen der Römer. ic8r
eine Flotte, und Regulus erweiterte die römische Legion
zu ihrer höchsten Vollkommenheit. Der so langwierige
erste punische Krieg war eine treffliche Schule für die
römischen Generale und Admirale. Eben dieß nützten
ihnen, in Ansehung des Land- und Seekrieges, die dar-
auf folgenden Kriege mit den Galliern in Oberitalien
und mit den Illyriern. Jetzt begann der zweyte Krieg
mit Carthago. Hannibal war den Römern auf alle
Fälle an Kciegserfahrenhett und an Genie überlegen;
allein er stand in Ansehung der Disciplin seiner Trup«
pen weit hinter ihnen. Nachdem die römischen Feld-
herren gelernt hatten, ihre Hitze mit Klugheit zu mäßi-
gen, verlor Hannibal, und Carthago ward besiegt.
Den für jedes Terrain weit bequemern Legionen unter»
lag dermacedonische, sonst unüberwindliche Phalanx.
Dieß war aber auch gleichsam der letzte Beweis der
römischen Tapferkeit. Asien ward mehr durch das
Schrecken des römischen Namens, als durch die Ta-
pferkeit seiner Krieger erobert. Von nun an verlor
sich in der Armee die altrömtjche Disciplin, wie im
Staate römische Sitte. Sehr oft war der Fall, daß
ganze römische Heere verwilderten. Der römische
Bürger, dem nun aus allen Theilen der Welt Reich-
thümer zuströmten, fand es sehr unbequem, bey ei-
nem Heere zu dienen, das in mehrecn Jahren sein
Vaterland nicht sah. Die reichern Bürger entzogen
sich immer mehr den Beschwerden des Soldatenstan-
des und dieser einst so geehrte Stand ward immer
mehr ein Eigenthum der Aermecn.
7.
Marius ließ ihn ganz herabsinken. Indem er die
Capitecensi bey seinen eiligen Werbungen für dienst-
fähig erkannte. Schon vor ihm hatte es Gracchus
für nöthig befunden, der Armee außer den Löhnungen,
noch Kleidungsstücke zu geben, und durch seine Erhö»
hung des Ritterstandes hatte er der Armee die zeithe-
rige