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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 10

1900 - Leipzig : Hirt
10 Das Zeitalter der Karolinger. Vlkerwanderung sich in Italien, Frankreich, Belgien und am Rheine noch erhalten hatten, fhrte Karl auf seinen Kammergtern ein. Da finden wir Elsenschmiede, Goldschmiede, Silberschmiede, Wagner, Zimmer-leute, Seifensieder, Schuster, Schreiner, Gerber und viele andere Hand-werker. Aus Italien lie er Bildhauer und Erzgieer kommen. Handel. Des Kaisers glckliche Kriege brachten eine Menge Gold und Silber in Umlauf. Dadurch hob sich der Handel. Frnkische Jahr-markte wurden von griechischen und arabischen Kaufleuten besucht, und umgekehrt hatten deutsche Kaufleute Warenniederlagen in fremden Lndern, besonders in Syrien, wohin die Karawanen die Erzeugnisse Indiens brachten. Die schulen. Der Sieger in so vielen Schlachten, der groe Ordner des Reiches hat auch den Ruhm, die wissenschaftlichen Bestrebungen im Abendlande gefrdert zu haben. Er selbst war ein gebildeter Mann. Die lateinische Sprache beherrschte er wie die deutsche; auch die griechische verstand er, und fr die Sternkunde hatte er groe Vorliebe. Sein um-fangreicher Briefwechsel mit Alkuin bezeugt, da er des Schreibens kundig war. Was Einhard in seiner Lebensbeschreibung von ihm berichtet, er habe unter seinem Kopfkissen eine Tafel gehabt, um in schlaflosen Stunden der Nacht sich im Schreiben zu den, ist miverstanden worden. Es bezieht sich diese Bemerkung auf das zierliche Malen der Buchstaben, wie die Mnche es bten. (Fig. 73, 4 u. 5.) Am frnkischen Knigshofe bestand schon zur Zeit der Merowinger eine Hochschule, in der die Shne der vornehmen Familien unterrichtet wurden. In dieser hat auch Karl seine Jugendbildung genossen, und die Teilnahme, die der Knabe der Wissen-schaft entgegenbrachte, hat der Mann ihr bewahrt in den Strmen der Regierung. Die altdeutschen Heldengesnge lie er sammeln und aufschreiben, den Monaten und Winden gab er deutsche Namen und versuchte selbst, eine deutsche Grammatik zu schreiben. Die Hofschule ordnete er neu und machte sie auch den begabten Shnen armer Leute zugnglich. Die gelehrtesten Männer seiner Zeit, den Langobarden Paulus Diakonus, den Angelsachsen Alkuin u. a., zog er an seinen Hof, um sich und sein Volk durch sie belehren zu lassen. Bei jedem Kloster und bei jeder Kirche mute eine Schule sein; die Priester selbst sollten die Jugend nicht nur in kirchlichen, sondern auch in weltlichen Wissenschaften unterrichten. Der Kaiser verschmhte nicht, in eigener Person auf seinen Reisen die Schulen zu besuchen, zu loben und zu tadeln nach Verdienst. Die Kirche. Mit ganzer Seele war Karl der christlichen Religion zugethan. Deshalb lie er in den eroberten heidnischen Bezirken das Evan-gelium verknden. Viele seiner Verordnungen bezwecken, die Geistlichkeit
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