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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 37

1900 - Leipzig : Hirt
Folgen der Kreuzzge. 37 verwirklicht sahen, welches das Zeitalter sich von dem vollendeten Helden-charakter bildete. Tapferkeit, gepaart mit Frmmigkeit und Nchstenliebe, sind die Grundzge der geistlichen Ritterorden, die unmittelbar aus den Kreuz-zgeu hervorgingen. Vorzugsweise werden drei genannt, der Orden der Johanniter, der Orden der Tempelritter und der deutsche Ritter-orden. Die Johanniter sind italienischen, die Templer franzsischen Ursprungs. Die Mitglieder der Ritterorden zerfielen in drei Klassen: Ritter, Priester und dienende Brder. Ihre Aufgabe war Kranken-pflege und Verteidigung der Christen gegen die Trken in Palstina. Nachdem die christlichen Besitzungen daselbst wieder an die Trken zurck-gefallen waren, wandten sich die Ritterorden andern Kulturaufgaben zu. Die Johanniter siedelten sich aus der Insel Rhodus, spter auf Malta an und wurden deshalb auch Malteserritter genannt. Hier war ihre Haupt-aufgabe der Kampf gegen die Seeruber des Mittelmeeres. Der Orden der Tempelherren ist infolge flschlicher Beschuldigungen aufgelst worden. Der deutsche Orden hat unsere heutigen Provinzen Ost- und West-Preuen zum Christentum bekehrt und kultiviert. Die Ordenstracht war ein weier Mantel mit schwarzem Kreuze. Daher stammt die preuische Landesfarbe schwarz-wei. In Spanien, Portugal und England wurden diese Orden nachgeahmt. Auch auf den Bauernstand wirkten die Kreuzzge ein. Die Leibeigenen der groen Grundbesitzer liefen scharenweise zu den Kreuz-fahrern; denn die Teilnahme au einem Kreuzzuge verschaffte ihnen die Freiheit. Da es dadurch den Grogrundbesitzern an Leuten fehlte, um ihre Gter selbst bewirtschaften zu lassen, waren sie gezwungen, Teile derselben zu verkaufen oder zu verpachten. Es entwickelte sich dadurch der wichtige Stand der Kleinbauern. Die Fahrten nach dem Morgenlande gaben dem Handel neuen Aufschwung. Die Frberei und die Weberei, vor allem die Seiden-Weberei wurden im Abendlande eingefhrt. Der Safran, der Alaun, vielleicht der Indigo kamen nach Europa, das Zuckerrohr wurde in Europa angepflanzt. Seidene Kleider, Gewrze und Rauchwerke des Morgen-landes waren schon im karolingischen Zeitalter nach Europa gekommen, allein sie waren nur an die Hfe der Fürsten gebracht worden; jetzt kamen sie bis in die mittleren Gesellschaftsklassen. Dafr wurden die Kunstprodukte Italiens, Deutschlands und der Niederlande nach dem Morgenlande ausgefhrt. Der Aufschwung des Handels kam Haupt-schlich deu Stdten zu gute. Hier entwickelte sich ein reicher Kauf-mannsstand; die Städte wurden wohlhabend und machten sich unabhngig von ihrem Landesfrsten; mitten im Gebiete eines Herzogs oder Bischofs
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