Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 42

1900 - Leipzig : Hirt
42 der die erste Krone des Abendlandes trug und die hchste Gewalt in so ritterlicher Weise vertrat. Beatrix war jung und schn. Ein italienischer Zeitgenosse hat von ihr ein sehr vorteilhaftes Bild entworfen. Sie war, sagt er, von mittlerer Gre, der ganze Krperbau zierlich, das Haar glnzend wie Gold, die Augen still und freundlich, ihre Mienen gewinnend. Sie war bescheiden in ihrem Be-nehmen und wohlunterrichtet in den Wissenschaften. Die stattliche Mitgift, die sie in der Hochburgundischen Grafschaft dem Kaiser zubrachte, war fr ihn von Wichtigkeit. Fr feine Zge nach Italien war es von unberechen-barer Bedeutung, da er einen festen Sttzpunkt am Fue der Westalpen erhielt. Heinrich Vi. Als Heinrich Vi. nach des Vaters Abzug ins Gelobte Land das Reichsverweseramt antrat, war er erst 25 Jahre alt. In seinem zart-gebauten Krper wohnte ein gewaltiger Geist. Sein durchdringender Verstand spiegelte sich auf der hochgewlbten Stirn. Das hagere, allzeit ernste Gesicht verriet die von immer neuen Sorgen und Entwrfen be-wegte Seele. In seinen jngern Jahren hatte er wohl eingestimmt in die Klnge des Minnegesanges; zur Kaiserwrde gelangt, sann er, nach-dem er den aus der Verbannung zurckgekehrten Heinrich den Lwen in siegreichem Kampfe unterworfen, sich mit ihm ausgeshnt und in ihm einen treuen Anhnger gesunden hatte, auf ein Gedicht von hherm Schwung, auf die Schpfung eines Weltreiches. Zunchst wollte er das rmisch-deutsche Reich zu einem Erbreiche seines Geschlechtes machen; aber die meisten Fürsten waren seinem Plane abhold. Das Erbe seiner Gemahlin, das normannische Knigreich in Unteritalien und Sicilien, stellte er gegen unberechtigte Ansprche entfernter Verwandten kmpfend sicher; dann warf er seine Augen auf das griechische Kaiser-reich, zu dessen Eroberung ein von ihm ins Werk gesetzter Kreuzzug ihm behilflich sein sollte, als der Tod pltzlich seine hochfahrenden Plne zerri. Nach siebenjhriger Regierung starb er infolge eines kalten Trunkes zu Palermo auf Sicilien (1197). Im Dome daselbst ruhen seine Gebeine. Die Gegenknige Philipp von Schwaben und Otto Iv. Das Zeitalter Barbarossas und Heinrichs Vi. bildet den Hhepunkt der geistigen Entwicklung und der politischen Macht des deutschen Reiches. Heinrichs unerwarteter Tod bewirkte einen pltzlichen Rckschlag. Die Reichsfrsten hatten bereits zu Lebzeiten Heinrichs dessen zweijhrigen Sohn Friedrich zum Nachfolger gewhlt. Aber jetzt blieben sie dem kniglichen Kinde nicht treu und bestellten nicht, wie es fr Otto Iii. geschehen war, eine vormundschaftliche Regierung,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer