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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1900 - Leipzig : Hirt
48 Aus der Kulturgeschichte des salischen und hohenstansischen Zeitalters. hingegeben. Am frhen Morgen nahm er ein Bad, um anzudeuten, da er rem von Snden in den Stand seiner Vter eintrte, und empfing die heilige Kommunion. Hieraus legte er ein weies Gewand cm zum Zeichen der Reinheit seines Herzens, daraus ein rotes, das seine Bereitwilligkeit andeuten sollte, im Kampfe fr den Glauben und die hchsten Gter der Menschheit sein Blut zu vergieen. Dann zog er dunkle Schuhe an zur Erinnerung an den dunkeln Scho der Erde, in den er einst hinabsinken sollte. Von Rittern und Knappen, die zu dem Feste eingeladen waren, begleitet, begab er sich in die Kirche. An den Stufen des Altars berreichte er dem Priester sein Schwert. Dieser segnete es und gab es ihm zurck. Dann kniete er vor demjenigen Ritter nieder, der ihm den Ritterschlag erteilen sollte, und schwur auf dessen Schwert, tapfer, unverzagt und treu zu sein, die Armen zu schtzen, den Schwachen beizustehen gegen den bermut der Starken, das Los der Gefangenen zu mildern,, sich von Verrat und Uu-recht fernzuhalten, den christlichen Glauben vor aller Welt zu bekennen und die Gebote der Kirche zu beobachten. Hierauf schmckten ihn befreundete Ritter und Ebelbamen mit den goldenen Sporen, legten ihm das Panzer-Hemd, den Harnisch, die Armbleche und Panzerhanbschuhe an und umgrteten ihn mit dem Schwerte. So ausgerstet, kniete er vor dem Ritter, der ihm die Ritterwrbe erteilte, nieber ititb empfing brei Schlge mit dem flachen Degen auf Schultern und Hals, wobei jener die Worte sprach: Im Namen Gottes, bei heiligen Michael und des heiligen Georg schlage ich bich zum Ritter!" Dann reichte er ihm die Hand und gab ihm den Bruberku. Nachbem hierauf dem neuen Ritter die Lanze berreicht worden, trat derselbe aus der Kirche, bestieg in voller Rstung sein Ro und tummelte es vor dem Schlosse unter dem srenbigen Zujauchzen des ver-sammelten Volkes. Nun hatte er das Recht, an des Knigs Tafel zu fitzen, Kriegsoberer zu fein und auf eigene Kosten Mannschaften zu halten. In dem Schbe des Ritters war ein Wappen angebracht, an dem bte Ritter sich gegenseitig erkannten. Brach ein Ritter sein Gelbbe, ober verletzte er die Ritterehre, so wrbe er aus dem Ritterstanbe ausgestoen. Waffen und Rstung wrben ihm ffentlich abgenommen und zerbrochen vor die Fe geworfen. Durch eine tapfere That konnte er sich die Aufnahme wieber verbienen. Man kann die Geschichte des Rittertums in brei Abschnitte einteilen. In dem ersten bilbet die Tapferkeit den Grnnbzug des ritterlichen Wesens; in dem zweiten, der mit den Krenzzgen anfngt, paart sich Frmmigkeit mit der Tapferkeit, ltnb biefe wirb hauptschlich gebt zum Schutze der Schwachen; die britte Periobe ist die Zeit des Raubrittertums, das mit dem Sturze des hohenstansischen Hauses beginnt. Beutegier und Plnberungssucht treten an die Stelle des Schutzes der Schwachen. Die Burgen der Ritter waren meist auf Bergen ober Hhen angelegt und mit einer Ringmauer umgeben. Um biefe zog sich ein Wassergraben. Eine Zugbrcke fhrte der benselben zum Burgthore. Am Abenb,
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