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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 51

1900 - Leipzig : Hirt
Die Frauen. 51 Vaterlande ergeben; viele seiner Lieder drcken den Schmerz der die wirren Zustnde im deutschen Reiche aus. Hierhin gehren die bekannten Sprche: Ich hrt' ein Wasser rauschen" und Ich sa auf einem Steine". Wie der Snger auf der einen Seite in Liebe und Treue dem Vater-lande anhing, so war er auf der andern Seite durchdrungen von der Wahr-heit und Heiligkeit seiner Religion. Die Grundlehren des Christentums und die Hauptereignisse aus dem Leben des Heilandes finden sich in seinen Liedern, und seine Sprche knpfen vielfach an Worte der Heiligen Schrift an. Bunt wie das Leben sind seine Lieder. Hartherzigkeit, Ha und Neid, bermut und Prahlerei tadelt er; Sanftmut, Treue und jede edle Tugend preist er; fr die Schnheiten der Natur hat er ein offenes Auge; der Jugend und ihren Erziehern giebt er weise Lehren; Frauen und Mnnern hlt er einen Tugendspiegel vor; von den Mnnern verlangt er ein richtiges Urteil der das Schickliche und Unschickliche, Ma in Freude und Schmerz, von den Frauen Bestndigkeit und zuchtvolle Heiterkeit. Das schnste Lob hat er dem deutschen Vaterlande gesungen in dem bekannten Liede: Heit mich froh willkommen all!" Die Frauen. * Die Frauen des hoheustaufischen Zeitalters standen an Flei und Kenntnissen den Frauen der ottonischen Zeit nicht nach. Den Einflu, den sie deshalb ausbten, erkennen wir aus den vielen Lobliedern, welche die ritterlichen Minnesnger zu ihren Ehren gesungen haben. So hohes Lob kann nicht unverdient sein; es mu seinen Grund in wirklichen Leistungen der Frauen haben. Wie in der ottonischen Zeit wurden die Frauen in den Wissenschaften ziemlich in der gleichen Weise erzogen wie die Männer; sie haben es in mancher Hinsicht weiter gebracht als diese. Dabei wurde aber ihre Vorbereitung fr den Beruf der Hausfrau nicht vernachlssigt. Nhen und Spinnen und jede andere weibliche Handarbeit muten sie von Jugend an lernen. Haspel, Schere, Rocken und Spindel gehrten in jedes Frauengemach; auch die Nadelbchse konnte jede Dame als Geschenk annehmen. Scheren finden sich oft auf den Grabsteinen von Frauen eingemeielt. Besonders zeichneten sich die vornehmen Frauen durch Geschicklich-keit in feinen Handarbeiten aus. Auch fertigten sie die Kleider fr die Männer und fr sich selbst an und verzierten dieselben mit Borten und Edelsteinen. Das Spinnen von Flachs und Seide war ihnen eine ge-wohnte Arbeit, das Spinnen von Wolle dagegen berlieen sie den Dienst-lenten. Einen tadellosen seidenen Faden zu spinnen, war ein groes Lob fr ein sittsames Mdchen. Besonders bten sich die Frauen in der Stickerei. Am Rahmen stickten sie mit bunten Seiden- oder Leinenfden Wandteppiche, Tischtcher, Megewnder fr Priester und hnliches. Die
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