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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 75

1900 - Leipzig : Hirt
Die Städte. 75 grndung sptern Zeiten vorbehalten. Aachen war ein Dorf, als Karl der Groe es zu seinem Lieblingsaufenthalt erkor. Als Residenz wuchs es bald zur Stadt an. So entstanden auch in andern Gegenden Deutsch-lands Städte, wo die Kaiser ihre Pfalzen bauten und hufig Hof hielten. Ebenso wuchsen diejenigen Orte rasch zu Stdten an, in denen ein Landes-frst oder ein Bischof seinen Sitz aufschlug, oder wo ein Kloster gegrndet wurde. Beliebt waren solche Ansiedlungen an Flssen. Wurde einem Orte in lndlicher Umgebung das Marktrecht oerliehen, so erweiterte er sich rasch zur Stadt. So haben die einzelnen Städte verschiedenen Ursprung. Die Huser der neugegrndeten Städte waren bis zum 13. Jahr-hundert durchgngig von Holz. Sie hatten kleine Fenster, dunkle Kammern, das Hausgert war einfach und derb wie die Brger selbst, die Straen eng und krumm. Die obern Stockwerke der Huser standen der dem ersten Stockwerk vor. Dadurch verengten sich die Straen noch mehr. Das untere Stockwerk war deshalb zurckgebaut, damit Platz fr die Fuhrwerke geschaffen wrde; das Pflaster war schlecht, wenn es berhaupt vorhanden war. Paris, die Hauptstadt Frankreichs, erhielt erst im Jahre 1185 Straenpflasterung. Straenbeleuchtung kannte man nicht. Als im 14. und 15. Jahrhundert die Städte durch den Handel reich wurden, fingen die Kaufleute an, ihre Huser stattlicher aufzufhren und knst-lerisch zu verzieren. Da entstanden die stolzen Patrizierpalste, die Woh-niutgen der groen Kaufherren, mit Getfel und Schnitzwerk, mit kunst-voll verzierten Mbeln und kostbaren Teppichen, silbernen Zimmergerten und goldenem Hausgert. Papst Pius Il, ein vielgereister Mann, der Deutschland aus eigener Anschauung kannte, sagte, die Könige von Schott-land mchten wnschen, so zu wohnen, wie ein mittelmiger Brger von Nrnberg. In den Gasthusern trinkt man aus Silber, fhrt er fort, eine brgerliche Frau ist mit Golde geziert. Die Männer tragen goldene Halsketten; Speere und Schwertscheiden sind mit edlen Steinen best. Pius Ii. starb im Jahre 1462. Als man Kaiser Karl V. in Paris den kniglichen Schatz zeigte, sagte er, er habe in Augsburg einen Weber, der das alles mit Gold bezahlen knne. Er meinte den reichen Fugger. So groen Reichtum hat der Handel den deutschen Stdten gebracht. Deutschland war das Durchgangsland fr alle Waren, die aus dem Morgenlande und aus dem Sden Europas nach dem Norden und Osten, nach England, Schweden, Norwegen und Rußland gingen. Die deutschen Kaufleute hatten demnach den reichen Verdienst, den der Zwischenhandel gewhrt. Auerdem hatten viele deutsche Handwerker ihr Handwerk zum Kunsthandwerk ausgebildet und brachten die schnen Arbeiten ihrer kunst-gebten Hand in den auswrtigen Handel. (Fig. 102 u. 103, 105 u. 106.) Solcher Reichtum weckte den Neid der Ritter, die in der kaiserlosen
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