Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 76

1900 - Leipzig : Hirt
76_Aus der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. Zeit und spter, wenn die Kaiser ein schwaches Regiment fhrten, mit ihren Rotten in die Städte einbrachen und raubten, was ihnen gefiel. Deshalb hatten die Brger ihre Städte mit Mauern und Wassergrben umgeben. Die Mauern waren durch Thorburgen unterbrochen, die nachts, oder wenn Gefahr drohte, geschlossen wurden. Dann wurden auch die Brcken, die vor den Thorburgen der die Grben fhrten, aufgezogen. Oben in den Thorburgen wohnte der Turmwart, der ins Wchterhorn stie, wenn er eine feindliche Schar heranrcken sah. Dann rsteten sich die Brger zur Gegenwehr, zogen den Raubrittern entgegen, schlugen sie nicht selten in die Flucht und zerstrten ihre Burgen. Denn nach der Er-findung des Schiepulvers waren alle waffenfhigen Brger auch in den Waffen gebt. Manchmal gelang auch den Rittern ein feindlicher berfall, und mit Schtzen reich beladen kehrten sie dann in ihre Burgen zurck. Eine mittelalterliche Stadt war kein ununterbrochenes Husermeer wie heutzutage; in den Stdten wurde Ackerbau, Viehzucht und Weinbau be-trieben. In der Stadt Kln lagen Wein- und Gemsegrten. Die Rebe war viel verbreiteter in Deutschland als heute. In Brandenburg, Pommern und Preußen wurde Wein gebaut. Kleidung und Lebensweise war in den Stdten anfangs einfach. Die Hausfrau spann und webte mit ihren Tchtern die Kleidung fr die ganze Familie. Was in Feld und Garten gedieh, diente zur Nahrung. Als der Reichtum in die Städte einzog, wurde der Kleideraufwand so groß, da besondere Gesetze notwendig wurden, demselben zu steuern, und die Gastmhler, die man bei Hochzeits- und Leichenfeierlichkeiten und bei sonstigen festlichen Anlssen veranstaltete, wurden so prunkend, da durch Gesetze die Anzahl und der Preis der Gnge festgesetzt wurde, die gegeben werden durften. Die Handwerksgesellen waren mittags mit einer Sorte Fleisch nicht zufrieden, und abends verlangten sie noch einmal Fleisch. Die einschrnkenden Gesetze wurden bertreten; es gab zu viele Leute, die durch solche Verschwendung verdienten. Die Zeitstrmung war zu stark, als da sie durch Gesetze htte gehemmt werden knnen. Man unterschied freie Reichsstdte und Landstdte. Die freien Reichsstdte waren den Fürsten, in dessen Gebiet sie lagen, nicht unter-worfen, sondern standen unmittelbar unter dem Kaiser. Zu ihnen gehrten Aachen, Kln, Mainz, Spei er, Worms, Frankfurt, Straburg, Ulm und viele andere. Die Landstdte standen unter der Hoheit desjenigen Fürsten oder Bischofs, in dessen Gebiet sie lagen. An Macht und Reichtum standen sie den Reichsstdten nicht selten gleich. Ihre innern Angelegenheiten verwalteten die Städte durchweg selb-stndig. Sie whlten aus ihrer Mitte einen oder zwei Brgermeister und einen Rat. Zu dem Rate gehrten im 12. und 13. Jahrhundert fast aus-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer