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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 109

1900 - Leipzig : Hirt
Der dreiigjhrige Krieg. 109 liche Reinheit und Unschuld mit tiefem Ernst vereint, als ahne er, zu welch groem Werke er gesandt ist. Die heilige Barbara hat das von Glaubensfreudigkeit und Demut verklrte Antlitz gesenkt. Zwei Engelknaben lehnen wie harmlose, glckliche Kinder auf der Brstung. (Fig. 124.) Rasael starb 1520 im Alter von 37 Jahren. Im Pantheon zu Rom ruhen seine Gebeine. Er war ein edler Mensch; krperliche Schnheit und Bescheidenheit zeichneten ihn aus. Die bedeutendsten venezianischen Maler sind Tizian und Paolo Vero-nese. Tizian ist Meister in der Farbengebung; sein bekanntestes Werk ist der Zinsgroschen. (Fig. 125.) Nicht minder schn ist die Himmelfahrt Mari. Paolo Veronese ist der Schpfer der Hochzeit zu Kana. Beide Gemlde befinden sich jetzt in der Dresdener Galerie. Der berhmteste Meister der deutschen Renaissancemalerei ist Alb recht Drer. Sein bedeutendstes Werk ist die Darstellung der vier apostolischen Männer Johannes, Petrus, Paulus und Markus. Diese sind in hchst warmer Farbengebung lebensgro auf Holz gemalt. Das Werk befindet sich jetzt in Mnchen. (Fig. 127.) Drers Bilder tragen fast alle das Geprge eines tief reli-gisen Gemts. Auch eine groe Anzahl Holzschnitte und Kupferstiche (Fig. 128) besitzen wir von diesem Meister. Fr ein Gebetbuch Kaiser Maximilians machte Drer geistreich aufgefate und knstlerisch ausgefhrte Randzeichnungen. Dasselbe befindet sich jetzt auf der Universittsbibliothek zu Mnchen. Drer stammt aus Nrnberg. Dort starb er auch im Alter von 57 Jahren, im Jahre 1528. Der dreiigjhrige Krieg. Von 1618 1648 war Deutschland der Schauplatz eines grauen-vollen Krieges. Eine unrichtige Auslegung des Majesttsbriefes Rudolfs Ii. war die uere Veranlassung zum Ausbruche desselben. Der innere Grund war der Zwiespalt in den religisen Anschauungen, der bereits ein Jahrhundert die edlen Krfte des deutschen Volkes gelhmt hatte. Gegenseitige Erbitterung war die Folge. Dazu kam, da in Bhmen seit langer Zeit eine Abneigung gegen die deutsche Herrschaft bestand. In Braunau und in Klostergrab, zwei bhmischen Orten, hatten die evangelischen Christen sich Kirchen gebaut. Der Ort Braunau stand unter der Herrschaft des Abtes des dortigen Klosters, und Klostergrab gehrte zu dem Gebiete des Erzbischofs von Prag. Diese hatten als Grundherren die Erlaubnis zu dem Bau der Kirchen nicht gegeben. Infolgedessen lie der Abt von Braunau die neuerbaute Kirche schlieen und der Erzbischof die von Klostergrab niederreien auf Grund des Majesttsbriefes Rudolfs Ii. Die evangelischen Christen beriefen sich ebenfalls auf den Majesttsbrief und behaupteten, die Besitzungen der geistlichen Fürsten gehrten zu den kniglichen Kammergtern, auf denen gleiche Glaubensfreiheit bestehe wie in den kniglichen Stdten. Deshalb fhrten sie Beschwerde beim Kaiser Matthias. Dieser entschied zu Ungunsten der evangelischen Christen. Die ablehnende Ant-wort des Kaisers wurde den kaiserlichen Statthaltern in Prag zur Last gelegt. Es kam daher zur offenen Emprung.
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