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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 111

1900 - Leipzig : Hirt
Der dreiigjhrige Krieg. 111 hatte sie aus ihren Lndern vertrieben, die ihm nun als Siegespreis zufielen. Die Standeserhhung Wallensteins sowie der Ruhm seiner Thaten hatten den Neid der brigen Reichsfrsten erweckt, die seine Absetzung verlangten. Sein heftigster Gegner war Herzog Maximilian von Bayern. Dies hatte folgenden Grund. Schon während der Regierung Rudolfs Ii. waren sowohl die katholischen wie die evangelischen Fürsten je zu einem Bunde zusammengetreten; der Bund der evangelischen Fürsten wurde die Union genannt; an der Spitze stand der Kurfürst von der Pfalz; der Bund der katholischen Fürsten hie die Liga; Bundesfeldherr war Maximilian von Bayern. Das Heer der Liga stand dem Kaiser zur Verfgung, aber dieser war auch auf dasselbe angewiesen und dadurch in gewisser Be-ziehuug von Maximilian von Bayern abhngig. Nun war im Jahre 1626 Wallenstein zum Kaiser gekommen und hatte ihm den Vorschlag gemacht, auf eigene Kosten ein Heer zu werben, wenn der Kaiser ihm den Oberbefehl darber bertragen wolle. Der Kaiser war nach schweren Be-denken darauf eingegangen, und in kurzer Zeit hatte Wallenstein ein Heer von 30000 Mann fr den Kaiser ins Feld gestellt. Seinen Soldaten erlaubte er, zu plndern und zu nehmen, was sie fnden; denn der Krieg msse den Krieg ernhren. Dieser Grundsatz hat Wallenstein zu Fall gebracht. Seine Truppen hatten geraubt und geplndert nach Herzenslust; in Freund- und Feindes-land hatten sie sich fr die Anstrengungen des Feldzuges bezahlt gemacht. Die Klagen der Brger und Bauern der die Truppen Wallensteins brachten die Fürsten auf dem Reichstage vor das Ohr des Kaisers, und obwohl dieser wute, da die Klugen bertrieben seien, mute er doch nachgeben und seinen besten Feldherrn zu einer Zeit entlassen, wo er seiner am meisten bedurfte. Denn im Juni 1630 landete Gustav Adolf, König von Schweden, an der Kste Pommerns. Damit beginnt der dritte Teil des Krieges, der sogenannte schwedische Krieg. / Der schwedische Krieg. Hauptschlich fnf Grnde bewogen den Echwedenknig zu dem Zuge nach Deutschland. Zunchst war es seine Absicht, in der Ostsee eine schwedische Seemacht zu begrnden; dazu bedurfte er der Kste Pommerns. Zweitens wollte er seine Glaubens-genossen, die evangelischen Christen in Deutschland, gegen den Kaiser schtzen. Der dritte Grund war eine Familienrcksicht. Er hatte sich beim Kaiser fr die Wiedereinsetzung der vertriebenen Herzge von Mecklen-brg verwandt, die seine Vettern waren; aber der Kaiser hatte seiner Bitte nicht willfahren knnen, weil Wallenstein dieses Land in Besitz genommen hatte. Viertens fhlte sich Gustav Adolf persnlich durch den Kaiser ver-letzt, weil dieser seine Vermittlung bei dem Abschlu des Lbecker Friedens zurckgewiesen hatte. Endlich hatte der Kaiser in einem Kriege, den Gustav Adolf gegen Polen fhrte, die Polen zur Fortsetzung des Krieges
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