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1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 115

1900 - Leipzig : Hirt
Der dreiigjhrige Krieg. 115 Auf seinen Gtern kmmerte er sich um Kleines und Groes; er wute, wie viel Gnse und Hhner sich auf jedem seiner Hfe befanden. _ Wie in der Armee seine Generale, so schulte er hier seine Beamten. Er verstand wie ein geborener Herrscher ungefgige Naturen zu willenlosen Werkzeugen zu machen, und auf dieser Kunst beruhen seine Erfolge. Von der Herrschaft Fried-land in Bhmen fhrte er den Herzvgstitel. Nrdlingen. Nach Wallensteins Ermordung wurde des Kaisers ltester Sohn Ferdinand zum Oberanfhrer des Heeres ernannt. Die Seele der Heeresleitung war Graf Gallas. Dieser wute die Uneinigkeit, die zwischen dem schwedischen Kanzler und den Generalen bestand, so gut auszuntzen, da er im Jahre 1634 den glorreichen Sieg bei Nrdlingen im bayrischen Schwaben errang. Der schwedisch - deutsch - franzsische "Krieg. Infolge dieses Waffenerfolges traten auch die Franzosen 1635 ffentlich in den Kampf ein, und es beginnt nun der vierte Abschnitt des Krieges, der schwedisch-deutsch-franzsische Krieg, der bis 1648 dauerte. Leiter der frau-zsischen Staatsangelegenheiten war damals Kardinal Richelieu. Im eigenen Lande hielt er die Hugenotten nieder, in Deutschland untersttzte er die Anhnger der Reformation gegen den Kaiser. Seit den Tagen Marias von Burgund zieht sich durch die franzsische auswrtige Staats-leitung das stete Bestreben, das Haus Habsburg zu schwchen. Die letzte Zeit des Krieges geht hin in wsten und wilden Zgen. Die Schweden verlangten Pommern, die Franzosen das Elsa, die ver-lierenden Fürsten Entschdigungen. Johann von Werth. Zu den ruhmreichsten Feldherren des dreiig-jhrigen Krieges auf kaiserlicher Seite gehrt Johann von Werth. Er war der König unter den Reitergeneralen dieses Krieges, der Liebling der Soldaten, der Schrecken seiner Feinde. Nach der Sage soll er in seiner Jugend auf einem Hofe zu Kln als Schweinehirt gedient haben und in den Krieg gezogen sein, weil eine Dienstmagd des Hofes von seinen Bewerbungen nichts wissen wollte. In seinem Testamente aber sagt er selbst, er sei zu Bttgen bei Neu erzogen und habe den grten Teil seiner Jugend dort verlebt. Seine Familie war von altem Adel, aber verarmt. Zwar spricht ihm die Sage ab, da er Schulunterricht genossen habe, aber er schrieb eine feste, schne Handschrift, und seine Berichte waren in gebildeter und kerniger Sprache gehalten. In vielen Schlachten hat er zum Siege wesentlich bei-getragen. Er besa besonderes Talent fr den sogenannten kleinen Krieg; er wute den Feind zu berraschen und ihn aus seinem Standorte zu jagen; mit kleinen Hansen machte er Streifzge, wagte sich in die Mitte der Feinde und benutzte jede Gelegenheit, ihnen Verluste beizubringen; mitten in der Nacht berfiel er sie im Lager. Bald war er au der Isar, bald an der Donau, bald am Lech, bald am Main, bald am Neckar, bald am Rhein, bald an der Maas. Als er mit seiner Reiterschar in Frankreich einzog, 8*
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