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1. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 24

1900 - Leipzig : Hirt
24 Kurfrsten aus dem Hause Hohenzollern. viele deutsche Ansiedler, namentlich aus Westfalen und Sachsen, ein, die auf dem Boden sich sehaft machten, den die Ordensritter den Preußen im Kampfe abrangen. Aber diese lieen sich nicht leicht das Land ihrer Vter nehmen. Ein halbes Jahrhundert hat der Orden kmpfen mssen, ehe er das Land unterworfen hatte. Nun schritt die Ausbreitung der christlichen Religion und Kultur rasch vorwrts. 80 Städte und 1400 Drfer hat der Orden in dem ehemals wilden Lande angelegt. Handel und Gewerbe entwickelten sich zu schner Blte. Die Städte Danzig, Elbing, Kulm, Brauusberg und Knigsberg schlssen sich dem deutschen Hansabunde an. Niederlndische Ansiedler, die mit dem Kampfe gegen das Wasser der-traut waren, kamen auf den Ruf des Ordens, um die Smpfe trocken zu legen. Die reichen Ertrge des Landes an Getreide, Wachs, Honig, Bern-stein und Bauholz gingen nach dem Westen, besonders nach den Niederlanden und nach England. Dafr wurden Wein, Metalle, Scharlach, Leinwand, Salz und die Erzeugnisse des Kunstfleies eingefhrt. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts verlegte der Gromeister des Ordens seinen Sitz nach der Marienburg, einem prchtigen Schlosse bei dem Orte Marienburg. Die Polen, welche die Ordensritter gerufen, sahen mit neidischen Augen auf die schnen Erfolge der fleiigen Rittermnche und wollten nun die Frchte von Bumen pflcken, die sie nicht gepflanzt. Ein halbes Jahr-hundert hatten die Ordensritter in heiem Kampfe gerungen, ehe sie das Land sich unterworfen Hattert; ein halbes Jahrhundert kmpften sie nun gegen die Polen, um ihren Besitzstand zu verteidigen. Das Kriegsglck war ihnen nicht mehr hold; denn bei ihnen hatte die strenge Zucht nachgelassen. Der Friede zu Thorn, der im Jahre 1466 den langen Kmpfen ein Ende machte, entri dem Orden die Hlfte seines Besitztums. Er mute die heutige Provinz Westpreuen an Polen abtreten und behielt Ostpreuen nur als polnisches Lehen. Der Gromeister verlegte seinen Sitz nach Knigsberg. Zum Gromeister des Ordens wurde im Jahre 1511 der Markgraf Albrecht von Brandenburg, ein Vetter des Kurfrsten Joachim I. und ein Neffe des Polenknigs, gewhlt. Der Orden hatte gehofft, da der Polenknig seinen Neffen von der Lehenspflicht befreien wrde. Das geschah nicht. Der Gromeister trat zur evangelischen Kirche der und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum (1525). Dazu gab der König von Polen seine Zustimmung; auch gestattete er, da die Herzogswrde in der Familie Albrechts erblich sein sollte. Dagegen wurde die Lehenspflicht nicht erlassen. Albrechts Sohn, Albrecht Friedrich, ist der Vater der Gemahlin Johann Sigismunds. Sein Geist war umnachtet; fr ihn fhrte Johann Sigismund im Einverstndnisse mit dem Könige von Polen die vormundschaftliche Regierung, bis der Tod den Herzog im Jahre 1618 von seinen Leiden erlste. Da fiel das Herzogtum dem branden-burgischen Kurfrsten erblich zu. Der glckliche Erbe fo reicher Lnder erfreute sich nicht lange des schnen Gewinns. Er starb schon 1619, nachdem er kam das 48. Lebensjahr angetreten hatte.
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