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1. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 50

1900 - Leipzig : Hirt
50 Die ersten vierzig Jahre des 18. Jahrhunderts. folgekriege dem Kaiser geleistet hatten, erhielt er den Kreis Geldern im heutigen Regierungsbezirk Dsseldorf. (Siehe S. 43.) Gleichzeitig mit dem spanischen Erbfolgekriege wurde der sogenannte nordische Krieg gefhrt zwischen Schweden, Polen und Rußland. In denselben trat auch Preußen ein und erhielt dadurch Stettin und denjenigen Teil Pommerns, der zwischen Oder und Peeue liegt, ferner die Inseln Usedom und Wollin. Dadurch kam die Oder-mndnng in den Besitz Preuens. Der Herzenswunsch des Groen Kurfrsten war nunmehr erfllt. Nach seinem angestrengten Tagewerke gestattete sich der König abends eine kleine Erholung. Mit den Mnnern seines Vertrauens versammelte er sich zu einer Abendgesellschaft, die das Tabakskollegium hie. Bei einer Pfeife und einem Glase Bier unterhielt man sich der ernste und heitere Gegenstnde. Gegen das Ende seines Lebens war der herbe und derbe Charakter des Knigs milder geworden. Als er starb, zhlte sein Staat 2 */* Millionen Einwohner; das Heer hatte er auf 80000 Mann oermehrt. Er hinterlie seinem Sohne einen Staatsschatz von 27 Millionen Mark. In der Garnison-kirche zu Potsdam wurde er feinem Willen gem in nchtlicher Stille beigesetzt. Er hat ein Alter von 51 Jahren erreicht. Knigin Sophie Dorothea. Sophie Dorothea, die Gemahlin Friedrich Wilhelms I. und die Mutter des groen Friedrich, war eine Tochter des Kurfrsten Georg von Hannover, der im Jahre 1714 nach dem Aussterben des Hauses Oranien in England den englischen Thron bestieg. Sie war in mancher Hinsicht anders geartet und anders erzogen als ihr Gemahl. Sie hatte Freude an Kunst und Wissenschaft, sie beherrschte die feinen Umgangsformen mit groer Sicherheit. Alles dieses achtete der König gering. Trotzdem schtzte er die Gemahlin hoch und betraute sie fr die Zeit seiner Abwesenheit manchmal mit den Regierungsgeschften; wenn er in Berlin war, hatte er sie gern um sich. Wie er ihr und ihrem Hofhalte in seiner sparsamen Weise nur krgliche Mittel zuma, so da sie manches entbehren mute, was in einen frstlichen Haushalt gehrt, so entzweite er sich auch mit ihr in betreff der Erziehung der Kinder und der Heirat derselben. War er auch oft hart und rauh gegen sie, so fehlt es doch nicht an Zgen zrtlicher Zuneigung. Sie achtete den König als einen festen und ganzen Mann und ertrug geduldig seine Zornesausbrche, bis die Ruhe in feine Seele zurckkehrte. Mit der opferwilligsten Ausdauer wachte sie an seinem Krankenbette. Auf dem Gebiete der Religion begegneten sich die Neigungen des kniglichen Paares. Die im Zollernhause erbliche aufrichtige Frmmigkeit zierte auch die Knigin. So war das Zusammenleben der beiden ungleichen Charaktere
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