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1. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 59

1900 - Leipzig : Hirt
1. Preußen und sterreich. 59 an der Elbe von dem sterreichischen Feldmarschall Daun geschlagen. Durch einen glorreichen Sieg bei Robach in der Provinz Sachsen der die Franzosen und das Reichsheer stellte er die preuische Wassenehre wieder her und zog dann nach Schlesien, wo er Daun bei Leuthen be-siegte. Sowohl bei Robach wie bei Leuthen stand er einer dreifachen berzahl gegenber. Die Schlacht bei Robach. Am Morgen des 5. November des Jahres 1757 erhielt Friedrich in seinem Lager zu Robach die Nachricht, da die Feinde sich anschickten, ihn von allen Seiten einzuschlieen. Er verhielt sich den ganzen Vormittag, als ahne er nichts von der drohenden Gefahr; nur in der Stille lie er alles zum Aufbruch vorbereiten. Es wurde die Mittagstafel angerichtet, und der König setzte sich mit seinen Generalen ruhig zu Tische. Die Franzosen waren entzckt, da er so in die Falle gehe. Pltzlich, erst gegen 3 Uhr, giebt der König den Befehl zum Ausrcken; in kaum einer halben Stunde ist das ganze Lager abgebrochen. Friedrich versammelt eilig die Fhrer seines kleinen Heeres und spricht zu ihnen: Die Stunde ist gekommen, wo alles, was uns teuer ist, von unsern Waffen abhngt. Ihr wit, da es keine Beschwerde, keinen Hunger, keine Klte, keine Nachtwachen und Gefahren giebt, die ich nicht bis jetzt mit euch geteilt habe, und ihr seht mich bereit, mein Leben mit euch und fr euch hinzugeben. Alles, was ich dafr verlange, ist dieselbe Treue und Freundschaft. Jetzt benehmt euch wie herzhafte Leute und vertraut auf Gott!" Mit dem Rufe: Vorwrts giebt Seydlitz das Zeichen zum Angriffe und dringt an der Spitze der trefflichen Reiterfcharen unwiderstehlich in die Haufen der anrckenden Feinde ein. Ehe diese sich irgendwo zu einer Schlachtlinie sammeln knnen, werden sie bald hier, bald dort von den strmenden Reitern der den Haufen geworfen. Alles wendet sich zur Flucht, in einem tiefen Hohlwege aber fllt eine groe Zahl der Feinde den Preußen in die Hnde. In kaum zwei Stunden ist der wichtige Kampf entschieden, bei einbrechender Dunkelheit das ganze feindliche Heer auf eiligem Rckzge begriffen. Ein Schrecken ohne Beispiel war der die hochmtigen Franzosen gekommen. So prahlerisch sie gewesen, so feig und kleinmtig zeigten sie sich jetzt. In (Sturmeseile ging es zurck an den Rhein; an ein Stillstehen der mutlosen Scharen war gar nicht mehr zu denken, bis sie sich vor Friedrichs Verfolgung sicher wuten. Es war noch nicht lange her, da der Ruhm der franzsischen Heere ganz Europa in Staunen und Furcht gesetzt hatte, und Deutschland besonders hatte unter dem bermut der siegreichen Franzosen schwer gelitten. Jetzt hatte der Fürst eines verhltnismig kleinen Staates den alten Erbfeind des Deutschen Reiches ruhmvoll in die Flucht geschlagen. Alle deutschen Herzen jubelten aus, das deutsche Vaterlandsgefhl begann sich zu regen, und immer lebhafter wurde die Zuneigung fr den groen deutschen Helden. Das Volk sang berall: Und wenn der groe Friedrich kommt Und klopft nur auf die Bofen, So luft die ganze Reichsarmee, panduren und Franzofen."
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