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1. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 110

1900 - Leipzig : Hirt
110 Von der Erneuerung des Deutschen Reiches bis zur Gegenwart. Der oberste Beamte des Reiches ist der Reichskanzler. Er wird vom Kaiser ernannt; er ist zugleich Vorsitzender des Bundesrates. Kaiser Wilhelm I. als Friedensfrst. Nach den glorreichen Kriegen war Kaiser Wilhelm I. noch eine segensreiche Friedenszeit beschieden. Um dem Volke den Frieden zu be-wahren, schlo er mit sterreich-Ungarn und Italien den sogenannten Dreibund. Frankreich hat Anschlu an Rußland gesunden. Ferner hat das Deutsche Reich unter Wilhelms I. Regierung aus-wrtige Besitzungen erworben. In Afrika besitzen wir Togo, Kamerun, Damara, Nama, sowie Deutsch-Ostafrika, in Polynesien Kaiser Wilhelms-Land, den Bismarck-Archipel, die Solomon-Inseln, die Marschall-Inseln und Nauru. Der Kolonialbesitz ist an Umsang viermal so groß als das Deutsche Reich, aber er erreicht nur den achten Teil der Einwohnerzahl des Mutterlandes. Der Verkehr zwischen den Kolonien und dem Mutterlande wird durch die Deutsch-Ostafrika-nische sowie die Deutsch-Australische Dampferlinie vermittelt. Unsere auswrtigen Besitzungen kommen dem deutschen Gewerbfleie und dem deutschen Handel zu gute. In wahrhaft vterlicher Frsorge fr die Arbeiterbevlkerung bahnte der Kaiser im Jahre 1881 die Sozialgesetzgebung an. Das Krankenversicherungsgesetz ordnet die Errichtung von Kassen an, die fr den erkrankten Arbeiter nicht nur die Kosten der Wiederherstellung, sondern auch teilweisen Ersatz fr den ausfallenden Arbeitslohn zu leisten haben. Durch das Unfallversicherungsgesetz wird der Arbeiter schad-los gehalten, wenn er durch einen Unfall bei der Arbeit erwerbsunfhig wird. Fr Fabrik- und Grubenarbeiter ist dieses Gesetz besonders wohl-thtig. Ein Jahr nach dem Tode des kaiserlichen Arbeiterfreundes kam das Alters- und Jnvalidittsgesetz zu stnde. Dieses sichert dem durch Alter und andauernde Krankheit erwerbsunfhig gewordenen Ar-beiter eine gewisse Rente. Die hierzu notwendigen Gelder werden grten-teils von den Arbeitgebern und dem Staate aufgebracht. Die Arbeiter selbst haben nur kleine Beitrge dazu zu liefern. Am 11. Juni 1879 feierte der Kaiser mit seiner Gemahlin die goldene Hochzeit und am 22. Mrz 1887 seinen neunzigsten Geburts-tag. Die meisten Fürsten Europas brachten dem greisen Helden per-fnlich ihre Glckwnsche dar. Am 9. Mrz 1888 gab er seine Seele in die Hnde des Schpfers zurck. Im Mausoleum zu Charlottenburg ruht er bei seinen Eltern. (Fig. 142.) Der erste Kaiser des neuen Deutschen Reiches war ein frommer und demtiger Mann. Nach den grten Erfolgen, nach den herrlichsten Siegen gab er nicht sich, sondern Gott die Ehre. Auch erkannte er stets
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