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1. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 120

1900 - Leipzig : Hirt
120 Von der Erneuerung des Deutschen Reiches bis zur Gegenwart. Beliebtheit bei den Sddeutschen war ihm gerade der Oberbefehl der die sddeutschen Truppen anvertraut worden. Mit Stolz sah ganz Deutschland auf den ritterlichen Erben der deutschen Kaiserkrone. Da befiel ihn im April 1887 eine hartnckige Halskrankheit, die den vorzeitigen Tod des starken Helden herbeifhren sollte. Im sonnigen Sden, zu San Nemo an der Kste des Ligurischen Meeres, suchte er Linderung seiner Leiden. Auf die Nachricht von dem Hinscheiden seines Vaters kehrte er unverzglich heim zum winterlichen Norden, zu seinem treuen Volke, dem er gelobte, Deutschland zum Hort des Friedens zu machen, die Plne seines Vaters zum Wohle der arbeitenden Kreise weiter zu frdern, alle Unterthanen ohne Unterschied des religisen Bekenntnisses mit gleicher Liebe zu umfassen, weil alle in den Tagen der Gefahr ihre volle Hingebung bewhrt Htten. Die Ausfhrung seiner Regierungsgrundstze mute er seinem Sohne ber-lassen; der Tod machte seinem edlen Streben am 15. Juni 1888 ein Ende. Kaiser Friedrich war eine stattliche Erscheinung. Hochgewachsen, von groer krperlicher Gewandtheit, mit blondem Barte und treuen Augen in dem edelgeformten Angesichte, schritt er einher, Siegfried, dem Helden der alten Sage, nicht ungleich. Fr alles Groe und Gute begeistert, war er ein mchtiger Frderer von Kunst und Wissenschaft. Leutselig im persnlichen Verkehr, vergab er seiner kniglichen Wrde nichts. Von seiner auerordentlichen Herzensgte sind eine Menge Er-zhlungen im Munde des Volkes. Am meisten wissen davon die Soldaten zu berichten, die dienstlich oder auerdienstlich mit ihm in Berhrung kamen, sowie die Bewohner seines Gutsdorfes Bornstedt bei Potsdam. Am grten und bewunderungswrdigsten war er im Leiden. Keinen Laut der Klage hrte man aus dem Munde des kniglichen Dulders; wenige Tage vor seinen: Tode schrieb er seinem Sohne auf ein Blatt: Lerne leiden, ohne zu klagen?" Schon ist manches Jahr ins Land gegangen, seitdem der Liebling des deutschen Volkes von seinen Leiden erlst ist. Aber vielgeliebt und unvergessen wird er in dem Andenken seines treuen Volkes leben als ein erlauchtes Vorbild, das wir mehr bewundern, als nachzuahmen im stnde sind. In der Friedenskirche zu Potsdam erwartet seine sterb-liehe Hlle den Tag der Auferstehung. Kaiserin Friedrich. Seit dem 25. Januar 1858 war Kaiser Friedrich mit der Prinzessin Viktoria von England vermhlt. An ihr hatte er eine treue, kluge und vielseitig gebildete Lebensgefhrtin. Die Tochter der reichen Knigin von England fhrte einen einfachen Haushalt. Besonders hat sie sich während
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