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1. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 364

1882 - Kiel : Homann
364 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. 158. Englands industrielle Größe. Mit Handel und Seemacht hatte auch der britische Gewerbfleiß zu- genommen, doch nicht in gleichem Maße; seine Fortschritte blieben hinter denen des Seewesens zurück. Erst nach der Revolution wandte sich der Sinn der durch politische und kirchliche Bewegungen, durch Berührung mit Holland vielfach erregten und belehrten Nation mit Lebhaftigkeit auf die Industrie und hob sie zu einer überraschenden Höhe. Vorzüglich in den abgelegneren, von andern Hülfsmitteln entblößten, jedoch eisenreichen Teilen des Landes, wo zugleich der Boden ein wohlfeiles Brennmaterial liefert, wuchsen aus unbedeutenden Dörfern reiche Fabrikorte empor und Hafenstädte iw Verbindung mit ihnen. Von dieser Zeit an beginnt das rasche Aufblühen von Manchester, Birmingham, Sheffields, Leeds, Liver- pool und anderer Orte mehr, alle im Westen und Nordwesten des Landes. So sehen wir England im 18. Jahrhundert voll reicher, neuaufblühender gewerbfleißiger Städte. Dabei steigt der Überfluß und Wohlstand des Land besitzenden und bebauenden Teils der Nation in gleichem Maße. Zu den Zeiten Elisabeth's war durch die neu eröffneten Bahnen Phantasie und Ruhmbegierde geweckt worden; jetzt war ein geordnetes Streben nach äußerem Vorteil an der Tagesordnung. Erst gegen Ende des Jahrhunderts jedoch nahm der Gewerbfleiß einen neuen, unerhörten Aufschwung und erhielt zugleich eine ganz andere Gestalt, ein ganz anderes Verhältnis zum Lande. Die großen Hebel hier- bei waren das Maschinenwesen und die Steinkohlen. Bei dem Fabrik- wesen war man im natürlichen Fortschritt von der Handarbeit zur Ma- schine, von der durch Menschenhände bewegten Maschine zur Anwendung einer bewegenden Kraft übergegangen, die eine Menge von Maschinen gleichzeitig in Thätigkeit setzte und dem Menschen nur die Aufsicht ließ. Dazu diente zuerst die Wasserkraft; allein diese war nicht überall zu finden, ihre Wirksamkeit auf ein gegebenes Maß beschränkt; man konnte nicht die sonst günstigste Lage auswählen. Die Dampfmaschine half allen diesen Schwierigkeiten ab, gestattete eine Ausdehnung einzelner Anlagen bis ins Ungemessene, und erlaubte die Zusammenhäusung vieler solcher hundert- armiger industrieller Riesen auf einen kleinen Raum. Nur die Nachbar- schaft ansehnlicher Steinkohlengruben waren hierbei notwendige Bedingung. Die Steinkohlenreviere sind daher auch die Jndustriebezirke Englands ge- worden. Rings um die centrale Gebirgskette liegen die Steinkohlenlager von Northumberland, Uorkshire, Warwickshire u. s. w.; eine Reihe kleiner Ablagerungen umgiebt das Gebirgsland von Wales im Norden und Osten, während am Südrand derselben eine der mächtigsten die Küste des Meer- busens von Bristol erreicht. Sind Steinkohlen das erste Bedürfnis der ins Große getriebenen Fabrikation, so ist Eisen das zweite, von Tag zu Tag unentbehrlichere. Eine unermeßlich wichtige, der britischen Insel eigentümliche Begünstigung liegt daher darin, daß überall reiche Lager trefflichen Eisensteins im
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