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1. Das erste Schuljahr - S. 5

1913 - Chemnitz-Gablenz : Thüringer Verl.-Anst.
Dortooti _____ Pestalozzi — Perbart — Fröbel Nur klare Vorstellungen bedingen einen Erfolg des erziehenden Unter- richts. Darum ist der Anschauungsunterricht Ausgangs- und Mittelpunkt der ersten Unterweisung. Die Anschauung ist aber nur insofern das absolute Fundament aller Erkenntnis, als sie sich auf die Wirklichkeit gründet. Es ist deshalb die heimatliche Nattir lind das heimatliche Leben zunächst genau zu beobachten. Darin liegt die Forderting eines Unterrichtes im Freien, bloßer Stuben- und Bilderunterricht bildet nur Wortmenschen. Im An- schauungsunterricht sind die Kinder immer wieder zunächst nur anzuregen, aus- zusprechen, was sie sehen, hören, beobachten. Durch Selbsttätigkeit zur Selbständigkeit. Das monotone Klapperwerk von Frage und Antwort ist wenig bildend. Die Beispiele zu den Ergebnissen der Sprachübungen sollen nicht schablonenhaft nachgeahmt werden, sie sollen nur Anhaltepunkte dafür sein, was sich etwa bei einer Besprechung ergeben kann. Jeder Anschauungs- unterricht muß lokalindividuell ausgestaltet werden. Danach hat sich auch der übrige Unterricht zu entwickeln. Die Märchen sind zu erzählen und sollen so in ihrem Gesamteindrucke einer poetischen Leistung einer früheren Zeit gemütbildend wirken. Religiöse Stoffe schieben sich nur da ein, wo ein Verständnis für die Bearbeitung des Gedankenkreises vorausgesetzt werden darf. Daß die Verwendung des lateinischen Alphabetes im ersten Leseunterricht ein wesentlicher Fortschritt ist, wird man aus dem Lehrgang wohl auf den ersten Blick erkennen. Die lokale Gestaltung des ersten Lese- stoffes wird durch die Darstellung außerordentlich erleichtert und der Fibel- drill dadurch beseitigt. Das erste Buch der Kinder wird ein lebensvolles Lesebuch. Durch die intensive Betonung des Pestalozzischen Prinzips der Anschauung, das seine Ergänzung erhält durch das Fröbelpche Prinzip der Darstellung, kommen wir von selbst zu der Beschränkung des Lehr- stoffes, welche allseitig mit immer größerem Nachdruck gefordert wird. Wenig ist mehr! Das Wenige gründlich! Nicht an der Oberfläche bleiben, in die Tiefe! Der Lesestoff ist streng nach phonetischen Grundsätzen geordnet, auf die Lautschulung wird besonderes Gewicht gelegt. Auch der Rechen- unterricht, von Naturtypen ausgehend und im Leben sich bewegend, will.
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